NLP – was ist das?

NLP – was ist das?

Inhaltsangabe

Eine Einführung in das neurolinguistische Programmieren

NLP ist die Abkürzung für Neurolinguistisches Programmieren – eine Methode, die in den 1970er-Jahren von Richard Bandler und John Grinder entwickelt wurde. Sie basiert ursprünglich auf Erkenntnissen aus der Gestalttherapie (Fritz Perls), der Hypnotherapie (Milton Erickson) und der Familientherapie (Virginia Satir). Später kamen insbesondere die Erkenntnisse der Neurowissenschaften und der Traumatherapie dazu.

NLP ist eine Methode, um die eigene Sprache, Denken und Fühlen so zu beeinflussen, das man seine selbstgesteckten Ziele erreicht.

Insbesondere wird NLP in der Wirtschaft, im Coaching und der Persönlichkeitsentwicklung genutzt, um innere Blockaden zu lösen, effektiver zu kommunizieren und persönliche oder berufliche Ziele schneller zu erreichen.

Durch gezielte NLP-Techniken kannst du deine Denkmuster bewusst verändern und dadurch neue Möglichkeiten für dein Leben schaffen.

Neurolinguistisches Programmieren, kurz NLP, ist eine Methode, mit deren Hilfe du deine Gedanken und Gefühle so steuern kannst, dass du deine Ziele erreichst. Du kannst mit Hilfe von NLP u.a.:

  • Andere besser verstehen
  • Deinen Standpunkt wirksam vertreten
  • Deine – beruflichen und privaten – Beziehungen verbessern
  • Gezielt Motivation aufbauen
  • Prokrastination überwinden
  • Deine Trigger entmachten
  • Innere Konflikte lösen
  • Ängste bewältigen
  • Deine Gefühle und Gedanken steuern
  • Einschränkende Glaubenssätze auflösen

Wie gelingt dir all das? NLP hilft dir, deine Sprache und innerpsychische Welt so zu steuern, dass du deine Anliegen erreichst – bekanntermaßen beginnt alles im Kopf.

Doch wie genau funktioniert NLP? Und warum setzen so viele Menschen weltweit auf diese Methode? Erfahre hier alles Wichtige über die Grundlagen und Anwendung von NLP.

Stell dir vor, du bist bei einer Freundin zu Besuch. Ihr unterhaltet euch über das Leben, die Herausforderungen und die Träume, die ihr beide habt. Plötzlich sagst du: „Ich habe das Gefühl, dass ich in meinem Job nicht vorankomme. Es ist, als ob ich gegen eine unsichtbare Wand stoße.“

NLP bietet dir Werkzeuge, um diese Wand zu durchbrechen. Dazu gleich mehr.

Bedeutung des Begriffs „Neurolinguistisches Programmieren“

NLP basiert auf der Idee, dass unser Denken, unsere Sprache und unsere Verhaltensweisen eng miteinander verknüpft sind. Doch wie genau entstehen unsere Wahrnehmungen und Reaktionen? Um das zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf den ersten Bestandteil von NLP: Neuro – die Art, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet.

Neuro – Wie unser Gehirn Informationen verarbeitet

Der Begriff „Neuro“ bezieht sich auf die neurologischen Prozesse, durch die wir unsere Umwelt wahrnehmen. Unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen entstehen durch neuronale Verknüpfungen im Gehirn. Im NLP geht es darum, diese Muster zu erkennen und gezielt zu verändern – zum Beispiel durch neue Perspektiven oder gezielte mentale Techniken. Dadurch können unerwünschte Reaktionen oder blockierende Glaubenssätze aufgelöst und durch hilfreiche Denkweisen ersetzt werden.

Linguistik – Die Macht der Sprache

„Linguistik“ beschreibt die Rolle der Sprache in unserem Denken und unserer Kommunikation. Unsere Worte beeinflussen, wie wir die Welt wahrnehmen und welche Bedeutung wir Erlebnissen geben. NLP-Techniken nutzen Sprache gezielt, um innere Prozesse zu verändern – etwa durch Umdeutung (Reframing) oder hypnotische Sprachmuster. Zudem ermöglicht eine bewusste Sprachführung, klarer zu kommunizieren und besser mit anderen in Verbindung zu treten.

Programmieren – Verhaltensweisen gezielt steuern

Das „Programmieren“ im NLP steht für die bewusste Gestaltung unserer Denkmuster und Verhaltensweisen. So wie ein Computer durch Programme gesteuert wird, laufen auch unsere Reaktionen auf bestimmte Situationen nach vergleichsweise festen Mustern ab.

NLP hilft dabei, unbewusste Programme zu erkennen, zu hinterfragen und durch neue, hilfreichere Strategien zu ersetzen. Dadurch wird es möglich, erfolgreicher zu kommunizieren, Ängste abzulegen oder persönliche Ziele schneller zu erreichen.

Wie es zum Namen „Neurolinguistisches Programmieren“ kam

Richard Bandler erzählt gerne die Anekdote, wie der Name Neurolinguistisches Programmieren (NLP) entstand.

Eines Tages wurde er auf einem Highway wegen zu schnellen Fahrens von einem Polizisten angehalten. Als dieser nach Kontrolle der Papiere auch nach seinem Beruf fragte, wollte Bandler eine möglichst seriöse Antwort geben. Sein Blick fiel auf den Beifahrersitz, wo drei Bücher lagen: eins über Neurowissenschaften, eins über Linguistik und eins über Programmiersprachen.

Kurzentschlossen antwortete Bandler: „Ich bin neurolinguistischer Programmierer.“ Der Polizist war beeindruckt – und ließ ihn weiterfahren. In diesem Moment wer der Name NLP geboren.

Schau dir hier mein Video an „Was ist NLP?“

Der Ursprung der NLP – verankert in Psychologie, Philosophie und den Neuro-Wissenschaften

NLP wurde in den 1970er Jahren von Richard Bandler und John Grinder entwickelt.

Sie untersuchten die Arbeit von drei der damals erfolgreichsten Therapeuten – Virginia Satir, Fritz Perls und Milton Erickson. Bandler und Grinder wollten verstehen, warum deren Therapieansätze so großartige Erfolge erzielten.

Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelten sie NLP als eine Methoden-Sammlung, um mit anderen Menschen – und sich selbst – schnell und erfolgreich in Kontakt zu treten.

Diese Methodensammlung wurde in den vergangenen 50 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und insbesondere um die Erkenntnisse der Neuro-Wissenschaften ergänzt.

So ist die Wirkungsweise vieler NLP-Formate in der Zwischenzeit wissenschaftlich belegt (und die immer wieder geäußerte Aussage „NLP sein nicht wissenschaftlich belegt“ seit den 90 Jahren des vergangenen Jahrhunderts veraltet).

Grundprinzip des NLP: Wir erschaffen unsere eigene Wirklichkeit

NLP gehört zu den konstruktivistischen Methoden, d.h. NLPler gehen davon aus, dass Menschen ihre eigene Wirklichkeit konstruieren. Das ist eine gute Nachricht, weil nur dadurch können wir unsere Wirklichkeit verändern.

NLP beschreibt die wesentlichen Prozesse, wie Menschen

  • sich selbst und ihre Umwelt wahrnehmen
  • diese Informationen auf ihre individuelle Weise verarbeiten
  • auf dieser Grundlage handeln
  • entsprechend miteinander kommunizieren
  • lernen
  • sich verändern

Die Lehre des subjektiven Erlebens: Jeder lebt in seinem Modell der Welt

Eines der zentralen Konzepte von NLP ist die Lehre des subjektiven Erlebens. Dazu ein Beispiel:

Stell dir vor, du warst mit einem Kollegen in einem Meeting. Auf dem Weg zurück tauscht Ihr euch darüber aus, wie die Sitzungsleitung und die Ergebnisse einzuschätzen sind. Dein Kollege: „In meinen Augen war das Meeting verschwendete Zeit“. Du hältst dagegen: „Ich fand den Austausch sehr wichtig. So sind die unterschiedlichen Positionen deutlich geworden.“

Ihr wart in demselben Treffen, aber Ihr habt gänzlich unterschiedliche Wahrnehmungen des Erreichten. Gibt es eine Möglichkeit zu entscheiden, wer von euch beiden jetzt richtig wirklich Recht hat? NLP sagt: Nein. Es gibt keinen objektiven Maßstab, an Hand dessen sich bewerten ließe, wie erfolgreich das Meeting war.

Daraus folgt: Ihr habt beide jeweils ein Modell der Welt (Meeting sinnlos versus Meeting wichtig). Diese Modelle sind unterschiedlich, aber gleichwertig, weil sich eben nicht entscheiden lässt, wer von euch nun Recht hat.

Wenn man die Aussage „Jeder lebt in seinem Modell der Welt“ verinnerlicht, verändert sich alles (klingt wie eine Übertreibung, ist es aber nicht). Man hört auf, darüber zu streiten, wer Recht hat und beginnt sich dafür zu öffnen, wesentliche Schnittmengen im Miteinander zu finden.

Allein dadurch verbessern sich Beziehungen oft dramatisch.

Wie hängen NLP-Methoden, NLP-Techniken und NLP-Formate zusammen?

Im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) gibt es eine klare Hierarchie zwischen Methoden, Techniken und Formaten. Lies hier den ausführlichen Beitrag zu NLP-Techniken: [Hier klicken]

Was sind NLP-Methoden?

NLP-Methoden sind übergeordnete Prinzipien oder Strategien, die Veränderung ermöglichen. Sie basieren auf psychologischen Grundlagen und enthalten verschiedene Prozesse.

Typische Beispiele für NLP-Methoden umfassen: Reframing, Anker setzen, Timeline-Arbeit.

Was verstehen wir unter NLP-Techniken?

NLP-Techniken sind spezifische Werkzeuge innerhalb einer Methode. Sie sind oft schnelle, gezielte Interventionen, die bestimmte Effekte erzeugen. Beispiele für NLP-Techniken sind Swish-Technik, Fast Phobia Cure, Spiegeln & Pacing.

Was meinen wir mit NLP-Formaten?

NLP-Formate sind strukturierte Abläufe oder Schritt-für-Schritt-Prozesse einer NLP-Technik und basieren auf einer NLP-Methode. Sie dienen als praxisnahe Anleitungen für Veränderungsarbeit.

Typische NLP-Formate:

✅ Disney-Strategie (Kreativitäts- und Planungsprozess)
✅ Fast Phobia Cure (Spezifisches Format zur Auflösung von Ängsten)
✅ New Behavior Generator (Verankerung neuer Verhaltensweisen)

Fazit

NLP-Formate sind die praktische Umsetzung von Methoden und Techniken in einem strukturierten Ablauf. Sie bieten eine klare Anleitung für Coaches, Therapeuten oder Anwender, um NLP gezielt einzusetzen.

Beispiel für das Zusammenspiel von NLP-Modellen, NLP-Techniken und NLP-Formaten

  • Die Methode ist Reframing (Veränderung der Bedeutung einer Situation).
  • Eine Technik innerhalb dieser Methode könnte das 6-Step-Reframing sein.
  • Das Format wäre dann eine detaillierte Anleitung, wie genau das 6-Step-Reframing in einer Coaching-Session durchgeführt wird.

Methoden und Techniken, um dein Modell der Welt (und das von anderen) zu verstehen und zu verändern

NLP bietet eine Vielzahl von Modellen, Techniken und Formaten, die dir helfen, deine Denk- und Gefühlsmuster und Verhaltensweisen zu verändern.

Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn du dich in deiner Wirklichkeit nicht wohl fühlst:

  • Wenn deine Beziehungen nicht so laufen, wie du dir das wünschst,
  • Wenn dein Erfolg hinter deinen Erwartungen zurückbleibt,
  • Wenn du einschränkende psychosomatische Muster bei dir entdeckst.

Nachfolgend verschiedene Beispiele von NLP-Techniken.

VAKOG im NLP – Unsere fünf Sinneskanäle bewusst nutzen

VAKOG ist eine zentrale Abkürzung im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) und steht für die fünf Sinneskanäle, über die wir die Welt wahrnehmen: 

  • Visuell (sehen),
  • Auditiv (hören),
  • Kinästhetisch (fühlen),
  • Olfaktorisch (riechen) und
  • Gustatorisch (schmecken). 

Jeder Mensch verarbeitet Informationen bevorzugt über einen oder mehrere dieser Kanäle, was sich auf Kommunikation, Lernen und persönliche Entwicklung auswirkt.

Eine ausführliche Darstellung, was VAKOG ist und wie du dein Wissen über VAKOG nutzen kannst, um dich und andere besser zu verstehen, findest du hier [VAKOG].

NLP Rapport: Vertrauensvolle Beziehungen aufbauen und gestalten

Rapport ist die Fähigkeit, eine vertrauensvolle Beziehung zu anderen aufzubauen. Es beschreibt „die Beziehung zwischen zwei Menschen, die auf gegenseitiger Achtung, Wertschätzung und Vertrauen beruht“ (Lapp 2022).

Im NLP lernen wir, wie wichtig es ist, den Kommunikationsstil des Gegenübers zu erkennen und anzupassen und damit einen guten Rapport aufzubauen. Oftmals bezeichnen Leute guten Rapport als ein Gefühl des Verbundenseins oder verwenden Redewendungen wie: „Wir sind auch der gleichen Wellenlänge“ (Lapp 2022).

Wie genau du einen guten Rapport aufbauen kannst, erfährst du hier.

NLP Ankern: Den Zugang zu deinen Ressourcen sicherstellen

Anker setzen ist ein zentrales Format im NLP, das dich darin unterstützt, schnell wieder mit deinen Ressourcen in Kontakt zu kommen. Denn gerade in einer Krise verlieren wir den Zugang zu unseren Erfahrungen und Talenten, aber nicht unsere Talente und Erfahrungen selbst.

Auch hier ein Beispiel: Stell‘ dir vor, du hast im Urlaub beim Sundowner in entspannter Stimmung immer dieses ganz bestimmte Lied gehört.

Nun bist du schon längst zurück im Alltag, hast einen blöden Tag und hastest durch den Nieselregen, um noch schnell letzte Einkäufe zu erledigen. Du stehst auf der Rolltreppe des Kaufhauses und – da spielen sie plötzlich dieses Urlaubslied. Es zaubert sofort ein Lächeln auf dein Gesicht und dein Körper entspannt sich.

Wieso? Weil dieses Urlaubslied für dich zu einem Anker für gute Stimmung geworden ist. Ganz automatisch, ohne dass du bewusst etwas dafür unternommen hast.

Was im Urlaub automatisch geschah, kann man jedoch auch bewusst machen und sich Anker installieren: Für gute Stimmung, für Fokus, für Gelassenheit, für Peak Performance etc. etc.

Die Anwendungsmöglichkeiten von Ankern sind (beinahe) grenzenlos.

Mehr zu Ankern und wie man sie für sich nutzen kann, findest du hier.

Das NLP Meta-Modell des Fragens

Das Meta-Modell des Fragens unterstützt darin, die Bewertung und Interpretation einer Situation von den damit verbundenen Fakten zu trennen.

Ein Beispiel: Du bist Führungskraft und ein aufgewühlter Mitarbeiter steht vor dir. „Der Meier aus dem Einkauf ist ein Idiot“ beschwert er sich aufgebracht. Dies ist eine Bewertung deines Mitarbeiters.

Damit du über das weitere Vorgehen entscheiden kannst, ist es wichtig zu verstehen, was genau passiert ist – und zwar auf der Faktenebene, so als würdest du dir ein Video der Situation anschauen.

Hier liefert das Meta-Modell des Fragens eine Reihe hilfreicher Fragen, um schnell an des Pudels Kern zu gelangen. Denn es macht ja für dein weiteres Vorgehen einen Unterschied, ob der Maier aus dem Einkauf nur vergessen hat, deinen Kollegen auf einer Mail ins CC zu setzen oder ob er ihn gar geohrfeigt hat.

Durch methodisches Erfragen der relevanten Informationen können so Unklarheiten aus dem Weg geräumt werden und angemessene nächste Schritte ergriffen.

Das Milton-Modell – Die Kunst der hypnotischen Sprache im NLP

Das Milton-Modell ist eine der zentralen Sprachstrukturen im NLP. Es wurde nach Milton H. Erickson, einem der einflussreichsten Hypnotherapeuten des 20. Jahrhunderts, benannt.

Erickson war bekannt für seine elegante, indirekte Art der Kommunikation, mit der er unbewusste Prozesse aktivierte, Widerstände umging und nachhaltige Veränderungen ermöglichte.

Seine hypnotischen Sprachmuster wurden von Richard Bandler und John Grinder systematisch analysiert und in das NLP integriert. Das Milton-Modell nutzt vage, offene und mehrdeutige Formulierungen, die das Unterbewusstsein anregen, eigene Bedeutungen zu erschaffen. So wird es häufig in Coaching, Therapie, Führung und Verkauf eingesetzt, um neue Denkweisen zu ermöglichen, Motivation zu steigern oder Blockaden aufzulösen.

Wie funktioniert das Milton-Modell?

Das Prinzip des Milton-Modells basiert darauf, gezielt unspezifische oder mehrdeutige Sprache zu nutzen, um das bewusste Denken zu umgehen und das Unterbewusstsein direkt anzusprechen. Dies geschieht unter anderem durch 

  • Nominalisierungen (abstrakte Begriffe ohne klare Bedeutung),
  • Tilgungen (bewusst weggelassene Informationen) und
  • generalisierte Aussagen. Ein Beispiel für eine direkte Aussage wäre: „Du wirst dich jetzt sofort entspannen.“ Das Milton-Modell würde stattdessen sagen: „Vielleicht bemerkst du schon, wie sich eine angenehme Entspannung ausbreitet.“ Dadurch bleibt Raum für individuelle Interpretation, was die Wirkung verstärkt.
  • Weitere Techniken sind u.a. eingebettete BefehleMetaphern und hypnotische Suggestionen, die helfen, innere Widerstände zu reduzieren.

Einsatzmöglichkeiten des Milton-Modells

Das Milton-Modell wird überall dort genutzt, wo eine Aktivierung der Weisheit des Unbewussten gefragt ist.

In der Therapie und im Coaching hilft es, Klienten in Trance zu führen, neue Perspektiven zu eröffnen und unbewusste Ressourcen zu aktivieren. In der Führung und Kommunikation ermöglicht es, Menschen emotional zu erreichen, Vertrauen aufzubauen, sie mit ihren eigenen Stärken in Kontakt zu bringen und motivierend zu wirken.

Im Vertrieb und Marketing steigert es die Überzeugungskraft, indem es Kaufentscheidungen emotional untermauert und so helfen kann, Entscheidungen zu treffen, die den eigenen Bedürfnissen tatsächlich entsprechen.

Das Milton-Modell ist damit eines der mächtigsten Werkzeuge im NLP – eine Sprache der Möglichkeiten, die unbewusste Weisheit aktiviert und Veränderung sanft, aber tiefgehend ermöglicht.

Der Six-Step-Reframe – Ein klassisches NLP-Format mit Grenzen

Das Six-Step-Reframe ist eines der ältesten NLP-Formate und wurde entwickelt, um innere Konflikte zu lösen und unerwünschte Verhaltensweisen zu verändern.

Die Grundidee dahinter: Jedes Verhalten – selbst problematische oder destruktive – hat eine positive Absicht für die betroffene Person. Beim Six-Step-Reframe wird das Verhalten von der dahinterliegenden Absicht getrennt und das Unbewusste gebeten, eine neue, hilfreichere Strategie zu entwickeln.

Das Format verläuft in sechs Schritten, bei denen innere Anteile in einen inneren Dialog treten und eine neue Lösung finden.

Doch genau hier liegt die Kritik: Der Six-Step-Reframe funktioniert nur wirklich gut, wenn beide Seiten des Konflikts von gesunden, erwachsenen Anteilen gesteuert werden.

In der Praxis sind jedoch oft kindliche, verletzte oder abgespaltene Anteile beteiligt – oder sogar Fremdanteile (Introjekte), die durch äußere Einflüsse übernommen wurden. In solchen Fällen greift das klassische Format zu kurz, da abgespaltene oder traumatisierte Anteile nicht einfach durch kognitive Reframing-Prozesse „verhandeln“ können. Richard Bandler selbst hat daher gesagt, dass er den Six-Step-Reframe schon lange nicht mehr anwendet.

Heute gibt es wesentlich effektivere Formate, die tiefergehende Transformation ermöglichen. Besonders bewährt haben sich die Teile-Arbeit nach Dr. Lapp und der systemische Re-Imprint. Dieser geht über den klassischen Reframe weit hinaus, indem er

  • die systemische / familiäre Dynamik, die hinter dem inneren Konflikt liegt, beleuchtet
  • Introjekte entfernt,
  • alte, dysfunktionale Glaubenssätze auflöst,
  • neue unterstützende Glaubenssätze bildet,
  • abgespaltene Anteile mit Ressourcen versorgt und liebevoll integriert.

Dadurch lassen sich nachhaltige Veränderungen auf einer wesentlich tieferen, unbewussten Ebene erreichen.

Die Timeline im NLP – Zeit neu erleben und verändern

Die Timeline-Arbeit ist eine kraftvolle Methode im Neurolinguistischen Programmieren (NLP), die sich mit unserer inneren Wahrnehmung von Zeit beschäftigt. Jeder Mensch hat eine individuelle Vorstellung davon, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft räumlich angeordnet sind – oft als innere Zeitlinie. Manche sehen ihre Vergangenheit hinter sich und die Zukunft vor sich, andere erleben ihre Zeitlinie seitlich oder in einer anderen räumlichen Anordnung. Diese unbewusste Struktur beeinflusst, wie wir Erinnerungen speichern, Entscheidungen treffen und Zukunftspläne gestalten.

Im NLP wird die Timeline-Technik genutzt, um belastende Erlebnisse zu lösen oder zukünftige Ziele wirkungsvoller zu verankern. Indem wir uns bewusst auf unsere innere Zeitlinie begeben, können wir alte Erfahrungen neu bewerten, emotionale Blockaden auflösen und positive Zukunftsszenarien fest verankern. Besonders wirkungsvoll ist dies bei der Arbeit mit Ängsten, Selbstvertrauen und Zielerreichung.

Wer sich etwa seine Zukunft als unscharf oder fern vorstellt, kann durch gezielte Veränderung der Timeline eine klare, motivierende Vision erschaffen. Ebenso lassen sich negative Erlebnisse „neu codieren“, indem sie beispielsweise weiter in die Ferne gerückt oder mit neuen positiven Emotionen verknüpft werden.

So hilft die Timeline-Arbeit im NLP, das eigene Leben bewusster zu gestalten und Vergangenes nicht länger als feststehende Realität zu betrachten, sondern als veränderbare Erfahrung.

Konkretes NLP-Timeline-Format: Die Zukunftsreise

Ziel: Dieses Format hilft, ein zukünftiges Ziel klar zu visualisieren, es emotional aufzuladen und unbewusst zu verankern, sodass der Weg dorthin automatisch leichter fällt.

Genauer Ablauf des NLP-Formats „Zukunftsreise“:

1. Bestimme dein Ziel – Formuliere es positiv, konkret und mit einer klaren Deadline.
2. Finde deine Timeline – Stelle dir deine persönliche Zeitlinie vor: Wo befinden sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft räumlich um dich herum?
3. Reise in die Zukunft – Begebe dich gedanklich auf deiner Timeline in den Moment, in dem du dein Ziel erreicht hast.
4. Erlebe es mit VAKOG – Mache das Erlebnis so real wie möglich: Was siehst, hörst, fühlst, riechst oder schmeckst du, wenn du dein Ziel erreicht hast?
5. Blicke zurück – Schau aus dieser Zukunftsperspektive auf den Weg dorthin zurück: Welche Schritte hast du erfolgreich gemeistert?
6. Verankere das Erlebnis – Speichere dieses Gefühl durch einen Anker (z. B. eine Berührung oder ein Symbol) und bringe es mit in die Gegenwart.

Dieses Format schafft Klarheit und Motivation, da das Ziel durch die Verankerung auf der Timeline als bereits real erlebbar wird. 🚀

Die Neuro-Logischen Ebenen nach Robert Dilts (auch Dilts-Pyramide genannt) – Struktur für Veränderung mit Grenzen

Die Neuro-logischen Ebenen wurden von Robert Dilts, einem der großen NLP-Entwickler der 2. Generation, entworfen, um Veränderungsprozesse besser zu verstehen und gezielt steuern zu können.

Dieses Modell beschreibt ursprünglich sechs, heute meist sieben aufeinander aufbauende Ebenen, die unsere Persönlichkeit und unser Verhalten beeinflussen: 

  • Umwelt,
  • Verhalten,
  • Fähigkeiten,
  • Glaubenssätze & Werte,
  • Identität
  • (Zugehörigkeit)
  • Vision/Spiritualität

Was bedeutet die 42? In “Per Anhalter durch die Galaxis” von Douglas Adams ist die Zahl 42 die Antwort auf die ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest – berechnet von einem gigantischen Supercomputer namens Deep Thought über einen Zeitraum von sieben Millionen Jahren. Die 42 wurde zum Symbol für die Suche nach Sinn und Wahrheit in einer chaotischen Welt. Das scheint mir sehr passend für die höchste Ebene in der Dilts-Pyramide :-).

Veränderungen auf höheren Ebenen dominieren Veränderungen auf niedrigeren Ebenen
Die Idee hinter der Dilts-Pyramide ist, dass Veränderungen auf einer höheren Ebene tiefgreifendere Auswirkungen haben als Veränderungen auf einer niedrigeren. Beispielsweise führt eine Veränderung der Glaubenssätze oft zu einer neuen Handlungsweise, während bloße Änderungen im Verhalten oft wenig Einfluss auf tiefere Überzeugungen haben. Das Modell wird häufig im Coaching, in der Therapie und in der Organisationsentwicklung eingesetzt, um Veränderungen gezielt an der richtigen Ebene anzusetzen.

Kritik an dem Modell der Neuro-Logischen Ebenen
Doch das Modell hat auch Kritikpunkte. Einer der häufigsten ist, dass es linear und hierarchisch dargestellt wird – doch persönliche Veränderung ist oft nicht so eindeutig strukturiert. Menschen springen zwischen Ebenen oder erleben Transformationen gleichzeitig auf mehreren Ebenen.

Zudem wird oft kritisiert, dass das Modell zu kognitiv ausgerichtet ist und emotionale oder tief unbewusste Prozesse nicht ausreichend berücksichtigt. Besonders bei tiefsitzenden Blockaden oder Traumata reicht es nicht, an der „richtigen Ebene“ zu arbeiten – oft sind abgespaltene oder nicht integrierte innere Anteile beteiligt, die auf einer ganz anderen Ebene wirken.

Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass die von Dilts postulierten Zusammenhängen mit dem Aufbau des Hirns wissenschaftlich so nicht belegbar sind.

Oder wie Klaus Grochowiak einst formulierte: „Die Neuro-Logischen Ebenen nach Dilts sind weder neuro noch logisch. Wenn man ihnen das nicht vorwirft, kann man sehr gut mit ihnen arbeiten.“ Deswegen präferieren viele Anbieter den Begriff der Dilts-Pyramide.

Anwendungsgebiete von NLP: Jeder kann NLP (quasi) überall nutzen

Der große Erfolg des NLP und seine schnelle Verbreitung über die gesamte Welt (bis in viele Personalabteilungen hinein) ist darauf zurückzuführen, dass es so flexibel in den unterschiedlichsten Lebensbereichen angewendet werden kann:

  • In der Mitarbeiterführung: An Führungskräfte werden heute ganz andere Ansprüche gestellt als vor einigen Jahrzehnten. Immer öfter wird erwartet, dass sie nicht nur fachliche Ansprechpartner sind, sondern auch als Coach ihrer Mitarbeiter fungieren. NLP unterstützt dich, dass Modell der Welt deiner Mitarbeitenden zu verstehen und so mit ihnen zu kommunizieren, wie es jede*n Einzelne*n optimal unterstützt. Deutlich bessere Teamergebnisse werden es dir danken.
  • Im Vertrieb: Als Vertrieblerin bist du darauf angewiesen, die Bedürfnisse und Motive deiner Kunden blitzschnell zu verstehen und ihnen die Lösung so zu präsentieren, wie sie es sich (unbewusst) wünschen.
  • Im Marketing und der Unternehmenskommunikation: Auch wenn du via Internet und Social Media kommunizierst, unterstützt dich NLP darin, die Sprache deiner Zielgruppe zu sprechen.
  • Im Projektmanagement und im Change Management: Immer wenn Menschen sich schnell auf andere Menschen einstellen und eine gemeinsame Arbeitsfähigkeit herstellen müssen, leistet NLP unschätzbare Dienste.
  • In der Pädagogik: NLP funktioniert ganz wunderbar mit Kindern. Eltern können ihre Kinder darin unterstützen, angstfrei in die Schule zu gehen, in Klassenarbeiten ihr Wissen auf Knopfdruck abzurufen und abends ruhig einzuschlafen. Auch Lehrkräfte und Mitarbeitende in Kitas wissen NLP in der Förderung ihrer Schützlinge zu schätzen.
  • Im Gesundheitswesen: Ärztinnen und Ärzte sowie Angehörige der pflegenden Berufe nutzen NLP in der Kommunikation mit ihren Patientinnen und Patienten. Um deren Anliegen zu verstehen, um Diagnosen zu kommunizieren und um die Vor- und Nachteile von Behandlungsplänen zu erläutern.
  • In der Kreativitätswirtschaft: NLP setzt Kreativität frei und wird deswegen bei der Entwicklung von Werbekampagnen und dem Schreiben von Drehbüchern genauso eingesetzt wie bei der Inszenierung von Theaterstücken.
  • In privaten Beziehungen: Meistens am 3. Wochenende kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der NLP-Practitioner-Ausbildung auf mich zu und sagen: „Susanne, ich habe die NLP-Ausbildung wegen meines Berufs begonnen. Jetzt merke ich, dass meine privaten Beziehungen noch viel mehr davon profitieren. Mit meinem Partner kann ich Konflikte viel entspannter lösen. Auf die Kinder reagiere ich viel ruhiger. Und sogar die seit Jahrzehnten schwierige Beziehung zu meinem Vater hat sich verbessert.“ Eben NLP.
  • Bei der eigenen persönlichen Entwicklung: Du entdeckst deine eigenen Bedürfnisse neu und lernst, für sie einzustehen. Dein Selbstvertrauen steigt genauso wie deine Potenzialentfaltung.

Dein Weg zur Veränderung: Jetzt zu dir und deiner unsichtbaren Wand

Nun zurück zu dir und deinem Gespräch mit deiner Freundin.

Nachdem du ihr  von deinem Frust im Job erzählt hast, berichtet sie dir von ihrer NLP-Ausbildung. Du wirst neugierig und beschließt, an einem NLP-Workshop teilzunehmen.

Du lernst die Prinzipien von NLP kennen, wie du den Rapport zu deinen Kollegen verbesserst oder durch Meta-Modellieren genau die Bedürfnisse deiner Kunden verstehst. Sie wünschen sich immer öfter dich als ihre Ansprechpartnerin.

Auf der Arbeit, wo du vorher frustriert und motivationslos warst, merkst du, dass die Leute dir zuhören. Du gehst wieder gern ins Büro.

Du erkennst, dass deine „unsichtbare Wand“ aus einem limitierenden Glaubenssatz bestand: „Mich versteht keiner.“ Du entmachtest ihn und entscheidest dich für einen neuen, unterstützenden Glaubenssatz: „Ich kann mich verständlich machen.“

Du beginnst zu ahnen, dass deine alte Angst, nicht zu genügen, tief in deiner Kindheit wurzelte. Du heilst dein inneres Kind und hast dann endlich den Mut, um dich auf deinen Traum-Job zu bewerben (und um deinen neuen Nachbarn anzusprechen – aber das ist eine andere Geschichte).

Außerdem gewinnst du das Selbstvertrauen, deine Ideen im Job selbstbewusster zu präsentieren. Es ist, als würde sich die unsichtbare Wand langsam auflösen.

Und du fühlst dich wie neugeboren – nicht immer, aber immer öfter.

NLP lernen – Die besten Möglichkeiten bei WildWechsel

Wenn du NLP lernen möchtest, bietet Wildwechsel dir verschiedene NLP Ausbildungen – je nach deinem Erfahrungsstand und deinen Zielen:

  • Beim Online-NLP-Info-Abend bekommst du alle wichtigen Infos zum NLP Basic und zur NLP-Practitioner-Ausbildung aus erster Hand.
  • Der NLP Basic ist dein idealer Schnupperkurs, um erste Einblicke in das Neurolinguistische Programmieren zu bekommen.
  • Wenn du NLP wirklich fundiert beherrschen möchtest, ist die NLP-Practitioner-Ausbildung (inkl. Coach) dein Einstieg – er bildet das Fundament für alles.
  • Wer bereits NLP-Practitioner ist, kann sich in der NLP-Master-Ausbildung (inkl. Master-Coach) weiterentwickeln und NLP auf einem Meister-Level anwenden.
  • Für alle, die ihr Wissen weitergeben möchten, gibt es die NLP-Trainer-Ausbildung, mit der du NLP professionell lehren und/oder deine Leadership Skills auf das nächste Level befördern kannst.
  • Falls du bereits eine NLP-Ausbildung hast – egal wo absolviert –, aber dein Wissen auffrischen oder dir das Wildwechsel-Wissen aneignen möchtest, dann ist der NLP Refresh perfekt für dich. Hier kannst du ausgewählte Inhalte noch einmal kompakt vertiefen.

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Cover des großen Handbuchs für den systemischen NLP-Practitioner & Coach

Und falls du NLP nicht nur lernen, sondern wirklich tief verstehen möchtest, dann lege ich dir mein Buch ans Herz: Das große Handbuch für den Systemischen NLP Practitioner und Coach (als Hardcover und Kindle) – das NLP Buch für Anfänger und Fortgeschrittene.

Hier findest du geballtes Wissen, praxisnahe Übungen und viele wertvolle Impulse für deine persönliche und berufliche Entwicklung. Ein Must-have für alle, die NLP nicht nur anwenden, sondern auch wirklich durchdringen wollen!

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Dein NLP-Weg beginnt hier – und wir begleiten dich!

Egal, ob du NLP erst entdecken oder deine Kenntnisse auf das nächste Level bringen möchtest – bei Wildwechsel findest du die perfekte Ausbildung für dich.

NLP kann dein Denken, Fühlen und Handeln auf eine Weise verändern, die du dir jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen kannst. Nutze die Chance, dein volles Potenzial zu entfalten und dein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Ich freue mich darauf, dich auf deinem NLP-Weg zu begleiten!

🧡 Herzlichst,

Susanne (Lapp)

Quelle: Lapp, Susanne. (2022). Das große Handbuch für den systemischen NLP-Practitioner.


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Herzlichst

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