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Das Milton-Modell der Sprache

Definition Milton-Modell (NLP):

Das Milton-Modell ist ein zentrales Sprachmodell im NLP, das auf der Arbeit des Hypnotherapeuten Milton H. Erickson basiert.

Im Gegensatz zum Meta-Modell, das Sprache zur sensorischen Wahrnehmung hin präzisiert, nutzt das Milton-Modell absichtlich vage und offen gehaltene Sprache, um den Zugang zum Unbewussten, innere Suchprozesse und kreative Selbstorganisation zu fördern.

→ Es erzeugt einen Raum, in dem das Unbewusste angesprochen wird – sanft, einladend und ohne Widerstand.

Anwendung Milton-Modell (NLP):

Das Milton-Modell wird vor allem in folgenden Kontexten verwendet:

  • Tranceeinleitungen und Hypnotherapie,

  • Coaching- und Veränderungsarbeit auf unbewusster Ebene,

  • Verstärkung von Ressourcen durch Sprachbilder und Metaphern,

  • Kommunikation in Gruppensettings (z. B. zur Aktivierung kollektiver Intelligenz)

  • Verhandlungssituationen

  • Verkaufs- und Vertriebskontexten

  • Stressregulation und State-Management

Das Modell nutzt die Kraft der Sprache nicht zur Analyse – sondern zur Einladung, zur Verbindung mit innerem Wissen und zur Eröffnung neuer Bedeutungsräume.

Durchführung Milton-Modell (NLP):

Typische Sprachmuster des Milton-Modells:

    • Generalisierungen & Tilgungen:

      „Manche Menschen spüren jetzt schon eine Veränderung…“

    • Nominalisierungen:

      „Diese Erfahrung kann dir Zugang zu innerem Vertrauen geben.“

    • Ambiguität & Mehrdeutigkeit:

      „Du kannst dich verändern… ganz wie du willst.“

    • Indirekte Suggestionen:

      „Vielleicht beginnst du gleich, etwas Neues zu entdecken.“

    • Metaphern & Geschichten:

      „Einmal gab es jemanden, der dachte, er könnte das nie… bis etwas in ihm zu fließen begann.“

    • Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge

„Und die Ruhe im Außen ermöglicht es, dass auch dein Inneres immer ruhiger wird.“

→ Diese Muster erlauben dem Gegenüber, eigene Bedeutungen zu finden – anstatt einer externen Vorgabe zu folgen.

Eine ausführliche Darstellung des Milton-Modells findet sich im „Großen Handbuch für den systemischen NLP-Practitioner & Coach“.

Beispiel Milton-Modell (NLP):

Beispiel 1 (Vertrieb): Ein Interessent steht vor einem hochwertigen, aber preisintensiven Fahrzeug. Er zögert – es scheint zu viel, zu riskant, zu groß. Die Verkäuferin nutzt gezielt das Milton-Modell:

🗣️ „Manche Menschen spüren es nicht sofort, sondern erst in dem Moment, wenn sie einsteigen… wieviel Ruhe plötzlich da ist – und wie selbstverständlich sich alles anfühlt.“

🗣️ „Vielleicht hast du ja schon eine Ahnung, wie es wäre, morgens loszufahren – mit genau diesem Gefühl von… Freiheit, Sicherheit, Überblick… ganz für dich.“

🗣️ „Es geht nicht darum, sich heute festzulegen – sondern mal zu merken, ob das hier vielleicht schon ein Teil deiner nächsten Etappe ist.“

Was passiert? Sie erzeugt innere Bilder – nicht Druck. Ihre Worte lassen Raum für Entscheidung, wecken aber emotionale Resonanz: Vorstellungskraft, Zukunft, Identifikation.

🧭 Warum das wirkt

  • Der Kunde wird nicht rational überzeugt, sondern emotional eingeladen.

  • Es entsteht ein innerer Entscheidungsfilm – ohne dass er sich gedrängt fühlt.

  • Die Verkäuferin paced sein Zögern und leitet subtil zur Kaufmotivation über.

Beispiel 2: Eine Coach arbeitet mit einem Klienten, der sich nach einer beruflichen Niederlage blockiert fühlt. Statt direktiv zu intervenieren, sagt sie in einer leichten Trance:

„Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment… dich daran zu erinnern, wie du früher schon einmal etwas losgelassen hast… und spürst, wie sich langsam neue Kraft zeigt… ohne dass du es kontrollieren musst.“

→ Der Klient muss nichts tun – und beginnt doch innerlich, sich zu bewegen.

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In der systemischen NLP-Practitioner-Ausbildung bei WildWechsel erfährst du, wie du das Milton-Modell einsetzt, um Veränderung zu ermöglichen – feinfühlig, kraftvoll und nachhaltig.

Systemischer Kontext:

Aus systemischer Sicht wirkt das Milton-Modell feldöffnend:

Es spricht nicht nur den Einzelnen, sondern oft das ganze Beziehungssystem an – durch Sprache, die resonanzfähig ist, Ambivalenz zulässt und Transformation auf tieferen Ebenen initiiert.

Gerade in Aufstellungen, Trancen und symbolischen Settings wirkt das Milton-Modell wie ein „Sprachschlüssel zum Feld“ – weil es nicht analysiert, sondern inneres Wissen anregt.

Verwandte Begriffe:

  • Zielarbeit mit NLP

  • Teile-Arbeit

  •  Future Pace

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