Epigenetik in der Psychologie: Wie deine Vergangenheit dein Verhalten beeinflusst – und wie du dich davon befreien kannst

Epigenetik in der Psychologie: Wie deine Vergangenheit dein Verhalten beeinflusst – und wie du dich davon befreien kannst

Inhaltsangabe

Stell dir vor, du wachst morgens auf und fühlst dich ohne ersichtlichen Grund gestresst oder ängstlich. Vielleicht kämpfst du immer wieder mit Selbstzweifeln oder hast das Gefühl, dich selbst zu sabotieren, wenn es um Erfolg oder Beziehungen geht.

Und dann kommt dieser Gedanke: „Warum bin ich so? Warum kann ich das nicht einfach ändern?“

Was wäre, wenn die Antwort nicht nur in deiner eigenen Vergangenheit, sondern auch in der deiner Eltern oder Großeltern liegt?

Hier kommt die Epigenetik ins Spiel – die Wissenschaft davon, wie Erfahrungen unser Erbgut beeinflussen, ohne die DNA selbst zu verändern. Besonders in der Psychologie eröffnet die Epigenetik völlig neue Perspektiven darauf, wie Erlebnisse und Emotionen unser Verhalten und unsere Gesundheit prägen.

Doch was bedeutet das konkret? Wie beeinflusst die Epigenetik unser Leben – und wie können wir negative Prägungen auflösen?

1 Wie funktioniert Epigenetik?

Unsere DNA enthält den Bauplan unseres Körpers. Doch welche Gene in einer bestimmten Situation aktiv sind und welche nicht, wird durch epigenetische Mechanismen gesteuert. Epigenetik ist wie ein Lichtschalter für deine Gene – sie bestimmt, welche an- oder ausgeschaltet werden.

Die drei wichtigsten epigenetischen Mechanismen sind:
1. DNA-Methylierung: Chemische Markierungen (Methylgruppen) binden an die DNA und schalten bestimmte Gene aus. Studien zeigen, dass traumatische Erfahrungen zu einer erhöhten oder verringerten Methylierung bestimmter Gene führen können, die mit Stressregulation oder psychischen Erkrankungen in Verbindung stehen (Yehuda et al., 2016).
2. Histon-Modifikation: Die DNA ist um Proteine (Histone) gewickelt. Werden diese chemisch verändert, kann das die Zugänglichkeit der DNA beeinflussen – Gene werden entweder stärker abgelesen oder unterdrückt (Sweatt, 2013).
3. Nicht-kodierende RNAs: Bestimmte RNA-Moleküle können die Genexpression regulieren und beeinflussen, wie stark bestimmte Proteine produziert werden (Moore et al., 2013).

👉 Das bedeutet: Deine Gene sind kein starres Programm! Sie reagieren auf deine Umwelt, Emotionen und Erfahrungen.

2 Transgenerationale Traumata – vererbte emotionale Wunden

Die Forschung zeigt, dass extreme Erlebnisse wie Hunger, Krieg oder Missbrauch epigenetische Spuren hinterlassen können – und diese an die nächste Generation weitergegeben werden.

Einige der bekanntesten Studien dazu:
• Die 9/11-Studie: Schwangere Frauen, die während der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York starkem Stress ausgesetzt waren, hatten niedrigere Cortisolwerte. Ihre Kinder zeigten ähnliche Veränderungen, was darauf hindeutet, dass der erlebte Stress der Mütter epigenetische Veränderungen bei den Kindern verursachte (Yehuda et al., 2005).
• Die Holocaust-Studie (Yehuda et al., 2016): Kinder von Holocaust-Überlebenden hatten eine veränderte Cortisol-Regulation. Ihre epigenetischen Marker waren so verändert, dass sie stressanfälliger waren als Menschen ohne diese Familiengeschichte.
• Die Hungerwinter-Studie (Heijmans et al., 2008): Kinder von Müttern, die während der niederländischen Hungersnot 1944/45 schwanger waren, hatten veränderte epigenetische Marker an Genen, die den Stoffwechsel regulieren. Sie neigten stärker zu Übergewicht und Diabetes.
• Mäuse-Studie zu Angstvererbung (Dias & Ressler, 2014): Mäuse wurden darauf konditioniert, den Geruch von Kirschblüten mit Gefahr zu verknüpfen. Ihre Nachkommen zeigten ebenfalls Angstreaktionen auf diesen Geruch – obwohl sie nie selbst diese Erfahrung gemacht hatten.

👉 Das zeigt: Nicht nur Gene werden vererbt, sondern auch emotionale Reaktionsmuster!

3 Wie äußern sich vererbte Traumata?

Vererbte Traumata zeigen sich oft nicht als bewusste Erinnerungen oder offensichtliche Erlebnisse, sondern als unbewusste Muster, emotionale Reaktionen oder körperliche Symptome. Menschen, die eine epigenetisch übertragene Last tragen, haben oft das Gefühl, dass bestimmte Ängste, Blockaden oder Verhaltensweisen „nicht wirklich ihre eigenen sind“, sondern aus einer tieferen, unklaren Quelle stammen.

Einige häufige Anzeichen für transgenerationale Traumata sind:

3.1 Unbestimmte Ängste und diffuse Schuldgefühle

Menschen mit vererbten Traumata fühlen sich oft ohne erkennbaren Grund ängstlich oder schuldig. Sie haben das Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“, können aber nicht genau sagen, warum.

🔹 Beispiel: Anna hatte eine glückliche Kindheit, doch sie kämpft immer wieder mit einem tiefen Schuldgefühl, wenn sie erfolgreich ist. Erst in einer Familienaufstellung stellt sich heraus, dass ihr Großvater im Krieg als Soldat überlebt hat, während viele seiner Kameraden gefallen sind – und dieses übernommene Schuldgefühl in der Familie weitergetragen wurde.

3.2 Schwierigkeiten mit Nähe oder emotionaler Bindung

Traumatische Erfahrungen von Vorfahren, etwa durch Krieg, Verlust oder emotionale Vernachlässigung, können sich in der nächsten Generation als Bindungsprobleme äußern.

🔹 Beispiel: Paul zieht sich emotional zurück, sobald eine Beziehung enger wird. Seine Großmutter hat als Kind ihre Familie im Krieg verloren – ihre unbewältigte Angst, geliebte Menschen zu verlieren, könnte sich epigenetisch auf Paul ausgewirkt haben.

3.3 Wiederholte Selbstsabotage und Erfolgsblockaden

Vererbte Traumata können dazu führen, dass Menschen sich unbewusst selbst sabotieren, wenn sie Erfolg haben oder Glück empfinden.

🔹 Beispiel: Lisa arbeitet hart, aber jedes Mal, wenn sie eine Gehaltserhöhung bekommt, fühlt sie sich unwohl und gibt das Geld schnell wieder aus. In einer systemischen Arbeit erkennt sie, dass in ihrer Familiengeschichte Armut als sicher galt und Wohlstand mit Gefahr oder Schuld verbunden wurde.

3.4 Körperliche Symptome ohne erkennbare Ursache

Manchmal äußern sich vererbte Traumata in chronischen Schmerzen, Verspannungen oder unerklärlichen Krankheiten, für die es keine medizinische Erklärung gibt.

🔹 Beispiel: David hat seit Jahren unerklärliche Rückenschmerzen. In einer Familienaufstellung zeigt sich, dass sein Urgroßvater als Zwangsarbeiter in einer Fabrik schuften musste – und diese Last möglicherweise symbolisch in Davids Körper gespeichert ist.

3.5 Wiederkehrende Beziehungs- oder Lebensmuster

Menschen mit vererbten Traumata erleben oft ähnliche Probleme in Beziehungen, im Beruf oder in anderen Lebensbereichen, ohne zu verstehen, warum sich bestimmte Muster immer wiederholen.

🔹 Beispiel: Sarah gerät immer wieder an dominante, kontrollierende Partner. In einer Aufstellung wird sichtbar, dass ihre Urgroßmutter eine toxische Ehe ertragen musste und sich die Dynamik als unbewusstes Familienmuster über Generationen wiederholt.

3.6 Warum diese Muster so hartnäckig sind

Epigenetische Prägungen wirken oft wie eine Art „unsichtbarer Familientreue“. Menschen fühlen sich (unbewusst) ihren Vorfahren verbunden, indem sie ähnliche Schicksale oder Emotionen weitertragen. Doch diese Loyalität kann belastend sein, wenn sie unbewusst geschieht.

Die gute Nachricht: Vererbte Traumata können gelöst werden! Indem man sich bewusst mit diesen Mustern auseinandersetzt – etwa durch Familienaufstellungen oder systemisches Coaching –, können alte Prägungen aufgelöst werden. Das bedeutet: Du kannst die Geschichte deiner Familie würdigen, ohne ihre Last weiterzutragen.

4 Wie Familienaufstellungen helfen können, epigenetische Muster zu verändern

Hier kommt die große Frage: Wenn Epigenetik vererbt wird, sind wir dann für immer Opfer unserer Vergangenheit? Nein! Denn was durch Erfahrungen geprägt wurde, kann auch durch neue Erfahrungen verändert werden.

Studien zeigen, dass:
• Psychotherapie epigenetische Marker beeinflussen kann (Zannas & Chrousos, 2017)
• Meditation Gene beeinflusst, die für Stressabbau zuständig sind (Kaliman et al., 2014)
• Coaching und Selbstreflexion Stressreaktionen verändern können (Davidson & McEwen, 2012)

Und genau hier setzen Familienaufstellungen an. Eine Familienaufstellung bringt uns in Kontakt mit den unsichtbaren Dynamiken unserer Herkunft:
• Warum kämpfst du immer wieder mit Selbstzweifeln, obwohl du kompetent bist?
• Warum fällt es dir schwer, finanzielle Sicherheit zu erreichen?
• Warum sabotierst du dich, wenn es um Erfolg oder Liebe geht?

Oft stecken dahinter vererbte Muster – unbewusste Loyalitäten zu früheren Generationen, übernommene Ängste oder Traumata.

Doch das Faszinierende ist: Sobald diese Muster erkannt und transformiert werden, kann sich etwas in dir lösen. Ein Beispiel aus der Praxis: Nehmen wir Lisa. Sie ist erfolgreiche Führungskraft, aber jedes Mal, wenn sie vor einer Gehaltserhöhung steht, fühlt sie sich schuldig und findet unbewusst einen Weg, es zu sabotieren. In einer Familienaufstellung stellt sich heraus:
• Ihr Großvater hat in der Nachkriegszeit alles verloren und musste sich jahrelang durchkämpfen.
• Ihre Mutter hat gelernt: „Geld ist unsicher, Reichtum ist gefährlich.“
• Lisa trägt diese Überzeugung noch immer in sich – unbewusst will sie nicht reicher sein als ihre Ahnen.

Durch die Aufstellung erkennt sie diese Dynamik und kann sie bewusst auflösen. Einige Monate später nimmt sie eine Beförderung an, die sie vorher aus Angst abgelehnt hätte.

Das ist Epigenetik in Aktion!

6 Durchbrich alte Muster – jetzt ist deine Zeit!

Spürst du, dass dich unsichtbare Familienmuster zurückhalten? Dass Ängste, Blockaden oder wiederkehrende Probleme vielleicht gar nicht deine eigenen sind?

👉 Du kannst das ändern! In einer Familienaufstellung deckst du diese verborgenen Prägungen auf – und löst sie nachhaltig.
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Herzlichst
Susanne (Lapp)
NLP-Expertin, Lehrcoach, Lehrtrainerin

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Epigenetik und Psychologie

5.1 Ist Epigenetik wissenschaftlich bewiesen?

Ja! Epigenetik ist ein etabliertes Forschungsfeld mit zahlreichen wissenschaftlichen Studien. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass Umweltfaktoren wie Stress, Ernährung und Traumata die Genexpression beeinflussen können (z. B. Yehuda et al., 2016; Heijmans et al., 2008).

5.2 Können wir epigenetische Muster gezielt verändern?

Ja! Studien zeigen, dass Psychotherapie, Meditation und Coaching epigenetische Marker beeinflussen können (Kaliman et al., 2014; Zannas & Chrousos, 2017). Es gibt Hinweise darauf, dass bewusstes emotionales Arbeiten – wie in Familienaufstellungen – ebenfalls eine Veränderung bewirken kann.

5.3 Was unterscheidet Epigenetik von klassischen Genen?

Während unsere Gene festgelegt sind, ist die Epigenetik flexibel. Sie bestimmt, welche Gene aktiv sind – und diese Aktivität kann durch Umwelt und Erlebnisse verändert werden.

5.4 Werden epigenetische Veränderungen immer weitervererbt?

Nicht unbedingt. Epigenetische Markierungen können über Generationen weitergegeben werden, aber sie sind nicht zwangsläufig permanent. Umweltveränderungen oder gezielte psychologische Arbeit können sie verändern oder sogar auflösen.

5.5 Kann eine Familienaufstellung meine Epigenetik wirklich beeinflussen?

Es gibt zwar keine direkten Studien zu Familienaufstellungen und Epigenetik, aber Forschungen zeigen, dass emotionale Heilung epigenetische Muster verändern kann. Wenn eine Aufstellung Stress abbaut und emotionale Belastungen löst, könnte sie indirekt eine positive epigenetische Wirkung haben.

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