Gesundheitsaufstellungen: Wenn dein Körper spricht – und du endlich zuhörst

Gesundheitsaufstellungen: Wenn dein Körper spricht – und du endlich zuhörst

Inhaltsangabe

Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass deine Rückenschmerzen, deine Migräne oder deine ständige Erschöpfung nicht nur ein medizinisches Problem sein könnten, sondern eine tiefere Botschaft für dich haben? Dass dein Körper dir vielleicht etwas mitteilen will – und du bisher einfach nicht zugehört hast? Genau hier setzen Gesundheitsaufstellungen an.

1 Was ist eine Gesundheitsaufstellung?

Gesundheitsaufstellungen sind eine besondere Form der systemischen Aufstellungsarbeit. Sie helfen dabei, die versteckten Dynamiken hinter körperlichen Symptomen und Krankheiten sichtbar zu machen. Dabei geht es nicht um eine medizinische Diagnose oder Therapie, sondern um die systemischen und emotionalen Hintergründe von Gesundheitsthemen.

Im Grunde betrachtet eine Gesundheitsaufstellung nicht nur das Symptom, sondern die Frage: Was will mir mein Körper sagen? Und oft steckt dahinter viel mehr als nur Stress oder eine schlechte Haltung. Familiäre Prägungen, unbewusste Loyalitäten, verdrängte Emotionen oder sogar generationsübergreifende Themen können eine Rolle spielen.

2 Für welche Themen eignen sich Gesundheitsaufstellungen?

Gesundheitsaufstellungen können bei vielen verschiedenen Beschwerden und Fragen eingesetzt werden, zum Beispiel:

• Chronische Schmerzen (z. B. Rückenschmerzen, Migräne, Fibromyalgie)
• Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto, Rheuma, Neurodermitis)
• Erschöpfung und Burnout
• Unerklärliche Symptome (die medizinisch nicht erklärbar sind)
• Essstörungen und Gewichtsprobleme
• Wiederkehrende Infekte oder Allergien
• Organthemen (z. B. Herzprobleme, Verdauungsbeschwerden, hormonelle Dysbalancen)
• Krebs oder andere schwere Erkrankungen (zur Unterstützung der emotionalen Verarbeitung, nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung)

3 Der theoretische Hintergrund: Warum hilft das?

Gesundheitsaufstellungen basieren auf Erkenntnissen aus der systemischen Therapie, der Psychosomatik und der Epigenetik. Die Kernannahmen:

1. Unser Körper speichert Erlebnisse und Emotionen. Unverarbeitete Emotionen oder ungelöste Konflikte können sich körperlich manifestieren.

2. Wir tragen systemische Muster in uns. Unsere Familie und unsere Ahnen haben Einfluss auf unsere Gesundheit – oft unbewusst.

3. Das Symptom ist eine Botschaft. Jedes körperliche Leiden kann eine tiefere Bedeutung haben, und durch eine Aufstellung kann diese Bedeutung sichtbar werden.

4 Ablauf einer Gesundheitsaufstellung

1. Themenfindung: Der erste Schritt ist die Klärung des Anliegens. Worum geht es? Wo liegt der Schmerz, das Problem, die Frage?

2. Aufstellen der relevanten Elemente: In einer Aufstellung werden Stellvertreter für verschiedene Aspekte des Themas gewählt – das kann das betroffene Organ sein, das Symptom selbst, aber auch emotionale oder systemische Hintergründe.

3. Dynamiken erkennen: Durch die Bewegungen und Aussagen der Stellvertreter zeigt sich oft, was hinter dem Symptom steckt – etwa eine alte Familienlast, ein verdrängtes Trauma oder ein ungelöster Konflikt.

4. Lösungsarbeit: Durch gezielte Interventionen können neue Ordnungen geschaffen, alte Verstrickungen gelöst und emotionale Blockaden aufgelöst werden.

5. Integration: Nach der Aufstellung braucht der Körper Zeit, die Veränderungen zu verarbeiten.

5 Wenn dein Körper spricht: Drei Beispiele aus Gesundheitsaufstellungen

Gesundheitsaufstellungen sind oft überraschend – weil sie Dinge ans Licht bringen, die wir selbst nicht sehen. Und weil sie uns helfen, die Sprache unseres Körpers zu verstehen. Hier sind drei echte Geschichten, die zeigen, was mit einer Gesundheitsaufstellung möglich ist.

5.1 Die Rückenschmerzen, die nicht ihr gehörten

Sabine, 42, kam zur Aufstellung wegen ihrer chronischen Rückenschmerzen. Sie hatte schon alles versucht: Physiotherapie, Osteopathie, sogar eine neue Matratze. Nichts half. In der Aufstellung wurde ihr Rücken als Stellvertreter aufgestellt – und verhielt sich seltsam. Er wollte sich ständig nach hinten biegen, als würde er eine Last tragen.

Dann zeigte sich, dass es nicht um ihren eigenen Schmerz ging. Sabine hatte früh gelernt, für ihre Mutter da zu sein, die als Alleinerziehende oft überfordert war. Sie hatte sich unbewusst die Sorgen und den Schmerz der Mutter „auf den Rücken geladen“. Das war das Muster: Wenn es anderen schlecht ging, trug sie ihre Last mit – wortwörtlich.

In der Aufstellung durfte sie diese alte Bürde zurückgeben. Ihr Rücken fühlte sich sofort leichter an – und wenige Wochen später waren die Schmerzen, die sie jahrelang begleitet hatten, verschwunden.

5.2 Die Schilddrüse, die nicht gehört wurde

Markus, 38, hatte eine Hashimoto-Diagnose. Die Ärzte hatten ihm gesagt, dass sein Immunsystem seine eigene Schilddrüse angreift. Doch warum? In der Aufstellung wurde die Schilddrüse als Stellvertreter aufgestellt – und die Dynamik war erschreckend klar:

„Ich werde nicht gehört“, sagte die Stellvertreterin für die Schilddrüse. „Ich schreie – und trotzdem ignoriert er mich.“

Markus schluckte. Plötzlich war ihm klar: Das war sein eigenes Leben. Er war in einem Umfeld aufgewachsen, in dem es nicht sicher war, seine Meinung zu sagen. Also hatte er gelernt, sich anzupassen, sich klein zu machen. Sein Immunsystem tat nur das, was er sein Leben lang getan hatte: Es bekämpfte sich selbst.

Durch die Aufstellung begann Markus, bewusster für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Und obwohl Hashimoto eine chronische Erkrankung ist, bemerkte er, dass seine Symptome milder wurden – und dass er sich insgesamt kraftvoller fühlte.

5.3 Die Migräne, die das dachte, was sie nicht durfte

Carla, 35, kam mit einer verzweifelten Frage zur Gesundheitsaufstellung: „Warum habe ich ständig Migräne?“ Sie hatte schon alles ausprobiert – Medikamente, Akupunktur, Ernährungsumstellungen. Doch nichts half dauerhaft. Die Anfälle kamen immer dann, wenn es in ihrer Ehe schwierig wurde.

In der Aufstellung wurde ihre Migräne als Stellvertreter aufgestellt. Und kaum stand die Person in der Mitte des Raumes, passierte etwas Unerwartetes. Die Stellvertreterin fasste sich an den Kopf und sagte leise: „Ich kann nicht denken.“

Ein Kloß bildete sich in Carlas Hals. Genau das fühlte sie jedes Mal, wenn es Streit mit ihrem Mann gab. Eine dumpfe Leere im Kopf, ein Nebel, der alle Gedanken blockierte – und dann der Schmerz, der kam, wenn sie es trotzdem versuchte.

Die Aufstellung brachte ans Licht, was Carla unbewusst immer vermieden hatte: Sie durfte nicht über den Zustand ihrer Ehe nachdenken. Sie hatte es nie gelernt. Ihre Eltern waren zusammengeblieben, obwohl sie sich nichts mehr zu sagen hatten. In ihrer Familie galt es als Tabu, Beziehungen infrage zu stellen. Also hatte Carla sich diesen Schutzmechanismus zugelegt: Immer, wenn ihre Ehe zu schwierig wurde, sorgte ihre Migräne dafür, dass sie gar nicht erst darüber nachdenken konnte.

Als ihr das bewusst wurde, gab es keinen Weg mehr zurück. Zum ersten Mal stellte sie sich der Frage, die sie jahrelang verdrängt hatte: War ihre Ehe überhaupt noch lebendig – oder hielt sie nur aus Angst daran fest?

Ein paar Monate nach der Aufstellung traf Carla eine Entscheidung. Sie verabschiedete sich aus der Ehe. Der Prozess war nicht leicht – aber er brachte eine unerwartete Veränderung mit sich: Ihre Kopfschmerzen wurden seltener. Die Migräne, die sie so lange gequält hatte, ließ nach.

Carla hatte verstanden: Die Schmerzen waren nicht ihr Feind gewesen. Sie hatten nur versucht, sie davor zu schützen, eine Wahrheit zu sehen, für die sie früher nicht bereit war. Doch jetzt war sie es. Und ihr Kopf durfte endlich frei sein.

6 Wenn das Symptom gar nicht deins ist: Transgenerationale Traumata und ihr Einfluss auf deine Gesundheit

Manche Menschen suchen jahrelang in ihrer eigenen Biografie nach der Ursache für ihre gesundheitlichen Probleme – und verzweifeln fast daran, weil sie einfach nichts finden. Kein offensichtliches Trauma, keine dramatischen Erlebnisse, nichts, was die ständige Erschöpfung, die chronischen Schmerzen oder die Angstzustände erklären könnte.

Doch was, wenn die Wurzeln dieser Symptome gar nicht in deinem eigenen Leben liegen? Sondern in den Leben deiner Eltern, Großeltern oder sogar Urgroßeltern?

Transgenerationale Traumata sind tief in unserem System gespeichert – oft ohne dass wir es wissen. Ein Beispiel?

6.1 Das Zittern, das aus dem Krieg kam

Lena, 39, litt seit ihrer Jugend unter Panikattacken. Immer wieder überfiel sie ein unerklärliches Zittern. Besonders schlimm war es in engen Räumen oder wenn sie sich eingesperrt fühlte. Sie hatte alles versucht – Therapie, Atemübungen, Meditation. Doch nichts half wirklich.

In ihrer Gesundheitsaufstellung stellte sich heraus: Ihr Körper erinnerte sich an eine Angst, die gar nicht ihre eigene war. Ihr Großvater hatte als Soldat im Krieg in einem Keller ausharren müssen, stundenlang, mit pochendem Herzen und dem Gefühl, dass er dort sterben würde. Er sprach nie darüber – aber die Angst blieb im Familiensystem hängen. Und irgendwann zeigte sie sich bei Lena.

Als sie das erkannte, fiel ihr ein, dass ihr Vater immer gesagt hatte: „Ich kann keine Keller ertragen.“ Und ihr Bruder bekam schon als Kind Panik, wenn Türen verschlossen waren.

Die Symptome waren nicht zufällig. Sie waren ein Echo.

6.2 Warum die eigene Biografie oft nicht reicht

Wenn du dich immer wieder fragst: „Warum habe ich dieses Symptom?“, aber keine Antwort in deiner Vergangenheit findest, dann könnte es sein, dass du an der falschen Stelle suchst.

Viele Menschen verzweifeln daran, weil sie ihr Leben durchforsten – und sich dabei selbst die Schuld geben. „Vielleicht übertreibe ich nur?“, „Vielleicht bilde ich mir das ein?“ – während die wahre Ursache in einer Fluchterfahrung des Urgroßvaters oder der Hungersnot der Urgroßmutter liegt.

Gesundheitsaufstellungen helfen, genau diese verborgenen Zusammenhänge sichtbar zu machen. Denn manchmal gehört das Symptom gar nicht zu dir – und wenn du das erkennst, kannst du es endlich loslassen.

7 Gesundheit braucht Zeit – und Unterstützung

Gesundheitsaufstellungen können oft sofortige Aha-Momente und spürbare Erleichterung bringen. Viele Menschen berichten, dass sie sich nach einer Aufstellung leichter fühlen, dass Symptome nachlassen oder dass sie plötzlich Klarheit über die nächsten Schritte haben. Aber – und das ist wichtig – wenn sich ein Thema bereits körperlich manifestiert hat, braucht der Körper oft Zeit, um die Veränderung auch vollständig umzusetzen.

Während rein emotionale oder mentale Blockaden manchmal schon nach einer einzigen Aufstellung gelöst sind, ist es bei körperlichen Beschwerden oft ein Prozess. Wenn zum Beispiel jemand durch eine Aufstellung erkennt, dass seine ständige Erschöpfung mit einer unbewussten Schuld aus der Familie zusammenhängt, kann sich das Energielevel relativ schnell verbessern. Aber wenn jemand seit zehn Jahren mit einer Autoimmunerkrankung lebt, wird sich der Körper nicht von heute auf morgen umstellen.

Hier kann es sinnvoll sein, die Aufstellung durch Coaching oder NLP-Methoden zu ergänzen, um die Erkenntnisse wirklich ins Leben zu integrieren. Zum Beispiel:

• Jemand mit chronischen Rückenschmerzen erkennt in einer Aufstellung, dass er ständig die Last anderer trägt.Ein NLP-Coaching kann ihm helfen, neue Strategien zu entwickeln, um sich abzugrenzen.

• Jemand mit Migräne versteht, dass er sich durch Denkverbote selbst blockiert. Eine NLP-Ausbildung kann ihm helfen, seine Glaubenssätze zu verändern und neue, gesündere Denkweisen zu entwickeln.

• Jemand mit Hashimoto erkennt, dass er sich selbst bekämpft. Durch Coaching kann er lernen, anders mit sich umzugehen – und dem Körper die Zeit geben, darauf zu reagieren.

Unser Körper ist geduldig – er hat sich oft über Jahre oder Jahrzehnte an bestimmte Muster angepasst. Und genauso geduldig dürfen wir sein, wenn wir ihm helfen, neue Wege zu gehen. Gesundheitsaufstellungen sind ein kraftvoller Anfang, aber der langfristige Weg entsteht durch bewusstes Selbstmanagement, wie es im Coaching oder in einer NLP-Ausbildung vermittelt wird.

8 Grenzen von Gesundheitsaufstellungen

So wirkungsvoll Gesundheitsaufstellungen auch sein können, sie sind kein Ersatz für eine medizinische Behandlung. Sie ergänzen und unterstützen den Heilungsprozess auf einer tiefen, oft unbewussten Ebene, aber sie ersetzen keine ärztliche Diagnose oder Therapie.

Es gibt Grenzen für den Einsatz von Gesundheitsaufstellungen:

• Akute medizinische Notfälle gehören in die Hände von Ärzt*innen. Eine Gesundheitsaufstellung kann bei chronischen oder wiederkehrenden Beschwerden unterstützend wirken – aber wenn jemand mit einem akuten Herzinfarkt oder einer schweren Infektion kommt, ist der Weg in die Notaufnahme die einzig richtige Wahl.

• Schwere psychische Erkrankungen wie Psychosen, schwere Depressionen oder Borderline-Störungen brauchen eine fachärztliche oder therapeutische Begleitung. Eine Aufstellung kann solche Erkrankungen nicht heilen oder ersetzen.

• Wenn jemand nicht stabil genug ist, um mit intensiven Emotionen umzugehen, kann eine Aufstellung mehr aufwühlen als helfen. In solchen Fällen ist es wichtig, vorher zu klären, ob eine Aufstellung zum aktuellen Zeitpunkt sinnvoll ist.

Gesundheitsaufstellungen wirken auf einer tiefen Ebene und können kraftvolle Veränderungen anstoßen. Doch sie sind keine Wundermittel und nicht für jeden Menschen oder jede Situation geeignet. Deshalb gilt: Immer mit gesundem Menschenverstand rangehen.

9 Vorbereitung und Nachbereitung einer Gesundheitsaufstellung

• Vor der Aufstellung: Nimm dir Zeit, dein Anliegen klar zu formulieren. Sei offen für das, was sich zeigt – auch wenn es vielleicht nicht das ist, was du erwartest.

• Nach der Aufstellung: Gib dir Raum zur Verarbeitung. Leg auf die nächsten Tage keine entscheidenden Termine. Manche Erkenntnisse wirken sofort, andere brauchen Zeit. Manchmal zeigen sich nach der Aufstellung neue Impulse oder Themen, die weiter bearbeitet werden wollen.

10 Fazit: Dein Körper spricht – hörst du zu?

Gesundheitsaufstellungen sind ein faszinierender Weg, um den tieferen Botschaften deines Körpers auf die Spur zu kommen. Sie helfen dir, die systemischen und emotionalen Hintergründe deiner Gesundheit zu verstehen und neue Wege zur Heilung zu finden.

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Körper dir etwas sagen will – dann könnte eine Gesundheitsaufstellung genau das Richtige für dich sein.

Hier findest du alle wichtigen Infos und deinen nächsten Schritt: wildwechsel-nlp.biz/familienaufstellung

Herzlichst
Susanne (Lapp)
Lehrtrainerin, Lehrcoach, Aufstellungsleiterin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter Eintragung

Du willst auf dem Laufenden bleiben? Und von Vorteilen profitieren, die nur meine Newsletter-Abonnenten erhalten? 

Dann melde dich jetzt an.

Ich freue mich darauf, dich in der großartigen WildWechsel-Community begrüßen zu dürfen.

Herzlichst

Susanne