Wie coache ich mich selbst?

Wie coache ich mich selbst?

Inhaltsangabe

I Selbstcoaching mit NLP: Wenn dein innerer Coach das Steuer übernimmt

Selbstcoaching ist mehr als ein Hype. Es ist eine Kunst und eine Fähigkeit, die dein Leben verändern kann. Wenn du lernst, dich selbst wirksam zu coachen, brauchst du nicht bei jedem inneren Stolperstein gleich jemand Externes. Du wirst unabhängiger, klarer und freier in deinen Entscheidungen (und du sparst mittelfristig eine Menge Geld).

Aber wie geht das überhaupt: sich selbst coachen? Ist das nicht wie sich selbst kitzeln? Oder sich selbst überraschen?

Jein.

Selbstcoaching setzt voraus, dass du über Coaching-Tools verfügst – also Methoden, Formate und ein solides Verständnis für innere Prozesse.

In der Praxis taucht das Bedürfnis nach Selbst-Coaching oft bei Menschen auf, die eine NLP-Practitioner-Ausbildung absolviert haben (oder zumindest gerade dabei sind).

Im Rahmen vieler NLP-Ausbildungen liegt der Fokus hauptsächlich darauf, andere zu coachen.

Bei WildWechsel dagegen beginnt alles mit dir selbst: deiner Selbstwirksamkeit, deinem Zugang zu deinem inneren Coach, deiner Fähigkeit, dich selbst durch Prozesse zu führen. Denn je sicherer dir das gelingt, umso überzeugender bist du wirklich in der Lage, andere Menschen stabil, empathisch und wirksam zu begleiten.

Denn sonst redest du – salopp gesagt – wie der Blinde von der Farbe.

Dieser Artikel nimmt dich mit auf genau diese Entdeckungsreise. Schritt für Schritt erfährst du, wie du mit NLP nicht nur andere, sondern auch dich selbst wirksam begleitest.


II Warum NLP für Selbstcoaching besonders gut geeignet ist

Was du für ein erfolgreiches Selbst-Coaching brauchst, ist etwas, das viele Menschen nie gelernt haben: Die Fähigkeit, dich auf dich selbst zu beziehen.

Das bedeutet: Du bist nicht einfach nur wütend. Sondern du merkst, dass du wütend bist. Und du kannst einschätzen, dass diese Wut vielleicht überzogen ist oder gar nicht wirklich zu dir gehört.

Du beobachtest die verschiedenen Persönlichkeitsanteile in dir, ohne dich mit ihnen zu verwechseln, ohne dich zu verlieren.

Ein innerer Anteil von dir nimmt den anderen Anteil wahr, benennt ihn, hält ihn, führt ihn. Das ist keine angeborene Superkraft. Das ist erlernbar.


III Wer ist dein innerer Coach und wie etablierst du ihn?

Im NLP sprechen wir vom gesunden Erwachsenen-Ich, einem inneren Zustand, der nicht von alten Mustern, unreflektierten Emotionen oder unbewussten Loyalitäten gesteuert wird. Sondern von Klarheit, Ressourcen, Handlungsfähigkeit.

Wenn du dich selbst coachen willst, brauchst du Zugriff auf genau diesen Anteil: deinen inneren Coach, deinen Coach-State.

Am besten: du verankerst dir diesen inneren Coach. Entweder als kinästhetischer Anker, zum Beispiel am Handgelenk oder in der Herzgegend. Oder als Bodenanker im Raum, also als eine Art Meta-Position, von der aus du den Überblick behältst.

Wenn du merkst, dass dich eine Emotion zu überfluten droht oder du dich zu stark mit einem Anteil identifizierst, kannst du jederzeit auf diesen Anker treten und von dort aus wieder in Führung gehen.

Dein System weiß dann: Hier bin ich nicht im Drama. Hier bin ich in der Führung. Nicht im verletzten Kind. Nicht in der wütenden Rebellin. Sondern im Coach-State. Das ist der Unterschied zwischen „sich-verlieren“ und „sich-führen“.


„Selbstcoaching bedeutet nicht, alles allein zu machen – sondern sich selbst zu führen, wenn es sinnvoll ist.“

Susanne Lapp


IV Wie dein innerer Coach dich durch Prozesse führt

Stell dir vor, du hast einen Anteil in dir, der ständig zweifelt. Einen, der genervt ist. Einen, der am liebsten weglaufen würde. Und einen, der tief traurig ist, weil er sich übergangen fühlt.

Stell dir vor, du hast einen Anteil in dir, der ständig zweifelt. Einen, der genervt ist. Einen, der am liebsten weglaufen würde. Und einen, der tief traurig ist, weil er sich übergangen fühlt.

Wenn du all diese Stimmen in einem inneren Durcheinander erlebst und dich gar mit diesen Stimmen verwechselst, hast du keine Chance, ein anspruchsvolles NLP-Format erfolgreich durchzuführen.

Aber wenn dein innerer Coach sagt: „Okay, lasst uns als erstes mal den Coaching-Auftrag klären“, entsteht Ordnung. Sobald das erledigt und notiert ist, fährt er fort: „Nun machen wir den Öko-Check. Gibt es Einwände gegen dieses Coaching-Anliegen?“

Dann entscheidet er sich – basierend auf den Antworten und seinem Wissen – für ein Veränderungsformat, zum Beispiel aus dem NLP oder der Aufstellungsarbeit. Zum Abschluss führt er die Teile, die an der Veränderung beteiligt waren, durch einen Future Pace.

Check-Box Innerer Coach

Spätestens ab Punkt 3 beginnt etwas Magisches: Deine inneren Stimmen bekommen einen Raum. Sie dürfen sich zeigen. Und gleichzeitig werden sie gehalten.

Die Veränderung beginnt.

Das ist die Essenz von Selbstcoaching. Du erschaffst und hältst deinen eigenen Raum der Transformation.


V Beispiel: Tobias und der Trotzige auf dem Spielplatz

Tobias ist Führungskraft in einem großen Unternehmen. Hochstrukturiert. Zielorientiert. Verlässlich.

Aber in letzter Zeit schob er ein Projekt vor sich her, obwohl es ihm wichtig war. Er hatte schon alles innerlich fertig: die Zielgruppenanalyse, das Budget, den Zeitplan. Und trotzdem kam er nicht in die Umsetzung.

Also setzte er sich – wortwörtlich – auf seinen Coaching-Sessel. Den hatte er sich in einer Ecke seines Büros eingerichtet, mit einer kleinen Kerze und einem Stein, der ihn an seine NLP-Ausbildung erinnerte.

Er atmete durch, verankerte sich im Erwachsenen-Ich und begann mit einer Teilearbeit. Nach ein paar Minuten tauchte ein inneres Bild auf: Ein kleiner, trotziger Junge, der mit verschränkten Armen auf einer Rutsche saß und sagte: „Ich hab keinen Bock. Ich will lieber spielen.“

Tobias musste lachen. Und gleichzeitig wurde es ernst. Denn dieser kleine Junge war ein Teil von ihm – kreativ, verspielt, frei. Aber auch übergangen.

Der innere Coach in Tobias ging in den Dialog. Fragte den Jungen, was er brauche. Hörte zu. Und plötzlich war klar: Das Projekt war ihm zu ernst, zu steif, zu durchgetaktet. Was fehlte, war Leichtigkeit.

Am Ende der Selbstcoaching-Session hatte Tobias nicht nur einen Plan, wie er weitermachen wollte. Er hatte auch ein inneres Commitment mit seinem trotzigen Anteil: „Du bekommst deine Spielzeit. Und ich – der Erwachsene – rockt das Projekt und erlaubt sich dabei Spaß und Leichtigkeit.“


VI Selbstcoaching in Aktion: Diese Formate helfen dir

Sobald dein innerer Coach präsent ist, kannst du mit jeder Intervention arbeiten, die du gelernt hast.

Zum Beispiel mit:

  • den Submodalitäten, um überschießende Emotionen abzumildern,
  • der Leinwandtechnik, um belastende Bilder zu verändern,
  • der Teile-Arbeit, um innere Konflikte zu klären,
  • einer systemischen Mini-Aufstellung mit Symbolen oder Bodenankern
  • einem Timeline-Prozess, um zurückliegende Ereignisse neu zu integrieren

Was zählt: Dein innerer Coach führt. Du springst nicht willkürlich und unkontrolliert zwischen inneren Coach und innerem Klient hin und her, sondern vollziehst diesen Wechsel ganz strukturiert und bewusst.

Wenn du merkst, dass ein Anteil dich „überschwemmt“, dann: ❗ Stop. 🛫 Kurz rausgehen. 🧘‍♀️ Neu ankern. Erst dann weitermachen.


VII Grenzen des Selbstcoachings

Auch wenn Selbstcoaching ein machtvolles Tool ist, hat es Grenzen. Gerade wenn du beginnst, mit tieferliegenden oder verletzten Anteilen zu arbeiten, braucht es ein hohes Maß an Achtsamkeit und Selbstführung.

Wenn du zum Beispiel zum ersten Mal mit traumatisierten Anteilen in Kontakt kommst, ist es essenziell, dass du über eine stabile Meta-Position verfügst. Nur so kannst du dich bei Bedarf dissoziieren und die Kontrolle behalten.

Ein klar verankerter innerer Coach-State ist hier unerlässlich.

Wenn du den Eindruck hast, dass dich das innere Material überschwemmt oder dein innerer Coach sich abmelden könnte, zögere nicht, dir Unterstützung zu holen. Das ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Professionalität und Verantwortungsbewusstsein.

Auch wenn du spürst, dass bestimmte Themen dir Angst machen oder du alleine gar nicht richtig dran willst, lohnt sich ein Blick von außen. Gerade bei komplexen oder schambesetzten Themen kann es entlastend sein, jemanden an der Seite zu haben, der den Raum hält, während du arbeitest.

In solchen Momenten ist es keine Frage von Selbstwirksamkeit, sich durchzubeißen, sondern von Selbstführung, sich Hilfe zu holen.

Und natürlich gibt es auch blinde Flecken: Wenn du das Gefühl hast, dass sich bestimmte Muster oder Probleme immer wiederholen, obwohl du schon mehrfach daran gearbeitet hast, dann ist eine professionelle Begleitung ebenfalls erwägenswert.

Oft braucht es nur einen anderen Blickwinkel, um einen entscheidenden Durchbruch zu erzielen.

Typische Fehler im Selbst-Coaching

Selbstcoaching ist kein Ersatz für professionelle Begleitung. Aber es ist eine starke Ergänzung. Und eine Haltung, die dich auch im Alltag resilienter macht. Die wahre Kunst besteht darin, zu wissen, wann du dich selbst führen kannst – und wann du führen lässt.


VIII Fazit: Selbstcoaching ist Führungsarbeit nach innen

Wenn du dich selbst coachst, führst du dich. Und Führung beginnt immer im Inneren.

Selbstcoaching bedeutet, Verantwortung für dein eigenes Erleben, Denken und Handeln zu übernehmen. Es bedeutet, nicht nur auf Lösungen von außen zu warten, sondern selbst bewusst innere Prozesse zu gestalten. Genau darin liegt die Kraft des NLP: Du wirst nicht nur methodensicher, sondern auch innerlich souverän.

👉 Du willst lernen, wie du deinen inneren Coach etablierst und souverän durch Prozesse führst?

Dann komm in unsere systemische NLP-Practitioner-Ausbildung. Hier lernst du nicht nur Methoden, sondern entwickelst einen echten inneren Leader. Du arbeitest mit dir selbst, reflektierst, veränderst und bekommst gleichzeitig das methodische Handwerkszeug, um andere sicher durch Prozesse zu begleiten. Der Fokus liegt bei WildWechsel immer auch auf deiner eigenen Entwicklung – nicht erst im Master, sondern von Anfang an.

📘 Und falls du deinen NLP-Practitioner bereits an einem anderen Institut gemacht hast: Du bist herzlich eingeladen, bei uns in den NLP-Master einzusteigen. Gerade wenn du das Gefühl hast, dass das Selbstcoaching bisher zu kurz kam oder du deine innere Stabilität als Coach weiter vertiefen willst, bist du bei WildWechsel genau richtig.

In der systemischen NLP-Master-Ausbildung arbeiten wir auf einer tieferen Ebene – systemisch, nachhaltig und mit viel Raum für deine Persönlichkeitsentwicklung. Du bekommst neue Werkzeuge, ein erweitertes Verständnis für Dynamiken und eine klare Haltung im Umgang mit komplexeren Themen. Und natürlich geht es auch hier nicht nur um das Arbeiten mit anderen, sondern um dich: deinen Weg, deine Klarheit, deine Selbstwirksamkeit.

📅 Die nächst NLP-Kompakt-Practitioner-Ausbildung startet im September – hier findest du alle Infos.

👉 Und wenn du vorher schon reinschnuppern willst: Melde dich zu unserem kostenfreien Online-Infoabend an. Dort kannst du mich kennenlernen, Fragen stellen und direkt spüren, ob der WildWechsel-Weg für dich passt.

Ich freu mich auf dich!

🧡 Herzlichst

Susanne (Lapp)
NLP-Expertin, Lehrtrainerin, Lehrcoach, Podcasterin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter Eintragung

Du willst auf dem Laufenden bleiben? Und von Vorteilen profitieren, die nur meine Newsletter-Abonnenten erhalten? 

Dann melde dich jetzt an.

Ich freue mich darauf, dich in der großartigen WildWechsel-Community begrüßen zu dürfen.

Herzlichst

Susanne