Quo vadis, Coaching?

Quo vadis, Coaching?

Inhaltsangabe

Eine persönliche Reise zu einer neuen Verantwortung

Von Susanne Lapp

Manchmal entstehen wichtige Gedanken nicht am Schreibtisch. Nicht im Seminarraum. Sondern auf einer langen Autofahrt, irgendwo zwischen Frankfurt und Pinzberg.

Genau dort, begleitet von politischen Podcasts und dem Blick auf die sich verändernde Landschaft, begann mein Nachdenken darüber, was Coaching heute eigentlich bedeuten muss.

➡️ Was brauchen Menschen in einer Welt, die sich spürbar verändert? Was braucht die Gemeinschaft von uns?

➡️ Wie können / müssen / sollen wir als Coaches wirklich unterstützen – über das Individuum hinaus?

➡️ Welche Verantwortung tragen wir – für Einzelne, für Gemeinschaften, für die Gesellschaft als Ganzes?

Als ich in Pinzberg angekommen war, ließen mich diese Fragen nicht mehr los. Noch am selben Abend habe ich mich hingesetzt und alles aufgeschrieben, was mir durch den Kopf und durchs Herz ging.

Als ich später die Nachricht bekam, dass dieser Artikel als Aufmacher in der neuen Ausgabe der Praxis Kommunikationerscheinen würde – dem Fachmagazin für Trainer:innen und Coaches –, habe ich mich ehrlich gefreut. Ich war auch ein wenig stolz, ja, und zugleich sehr demütig. Denn genau dieses Thema liegt mir zutiefst am Herzen:

Welche Antworten Coaching in einer Welt des Umbruchs geben kann – und welche Rolle wir als (Lehr-)Coaches heute übernehmen sollten.


1 Coaching neu denken: Verantwortung in einer Welt des Wandels

In einer Zeit, in der alte Sicherheiten zerfallen, reicht es meiner Meinung nach nicht mehr, individuelle Karrierewege zu begleiten oder reine Persönlichkeitsentwicklung anzubieten.

Coaching darf – und muss – größere Räume eröffnen:

  • Räume, in denen Unsicherheit ausgehalten werden kann, ohne in alte Muster zurückzufallen.
  • Räume, in denen verschiedene Standpunkte gehört und getragen werden können, statt Polarisierung weiter zu schüren.
  • Räume, in denen Neues entstehen darf – gemeinsam und nicht gegeneinander.

Unsere Aufgabe als Coaches sehe ich darin, Menschen nicht nur für sich selbst zu stärken, sondern sie auch darin zu befähigen, zum Wohle des Ganzen zu wirken.

Gerade in Zeiten von Unsicherheit, Angst und Spaltung braucht es eine bewusste, kraftvolle Unterstützung im Aushalten von Unsicherheit & Polarisierung. Denn so hat neuer Erkenntnisgewinn schon immer funktioniert: These, Anti-These, Synthese.


2 Coaching als gestaltende Kraft

In meinem Artikel geht es darum, wie Coaching heute konkret beitragen kann:

➡️ Resilienz aufbauen, damit Menschen Krisen nicht nur überstehen, sondern daran wachsen.

➡️ Wahrhaftige Kommunikation fördern, um Manipulation und populistische Narrative zu entlarven.

➡️ Selbstermächtigung stärken, damit Menschen nicht in der Opferhaltung verharren, sondern Verantwortung für ihr Leben und ihr Umfeld übernehmen.

➡️ Dialogräume schaffen, in denen unterschiedliche Perspektiven nebeneinander stehen dürfen und trotzdem ein gemeinsamer Weg möglich wird.

➡️ Emotionale Intelligenz entwickeln, als Schlüsselkompetenz für Führung, Zusammenarbeit und Zukunftsgestaltung.

➡️ Engagement für Gemeinschaft im Wechsel mit dem Fous auf eigenen Bedürfnissen.

Coaching heute heißt für mich:

Den Einzelnen stärken, um das Gemeinsame zu ermöglichen.

Es geht darum, Menschen dazu zu befähigen, sich selbst zu entfalten – und damit aktiv an einer neuen Gesellschaftsordnung mitzuwirken.


3 Selbstverwirklichung und Gemeinsinn neu verbinden

Die Zukunft wird nicht von Einzelnen gestaltet, die sich nur um sich selbst drehen. Und sie wird auch nicht von Systemen kommen, die den Einzelnen übergehen.

Es wird nur gemeinsam gehen.

Coaching kann helfen, diese Balance neu zu definieren:

✅ Selbstverwirklichung und Gemeinsinn nicht als Gegensatz, sondern als sinnvolle Ergänzung.

✅ Wenn Menschen innerlich sicher sind, können sie Vielfalt aushalten, aufeinander zugehen und gemeinsam etwas Neues aufbauen.

Dafür braucht es:

  • Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen.
  • Offenheit und innere Selbstgewissheit, auch unbequeme Standpunkte auszuhalten. („Wir sind mehr als unsere Meinungen.“
  • Vertrauen, in der Unsicherheit, im Wandel bestehen zu können („Meine Ressourcen befähigen mich, neue Antworten zu finden – für mich, für die, dich ich liebe, für die Gemeinschaft.“).

4 Fazit: Jetzt ist die Zeit

Coaching ist nicht neutral. Coaching, so glaube ich, wird in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie wir als Gesellschaft mit Krisen umgehen und neue Wege gestalten.

✨ Wir Coaches sind gefragt, Katalysatoren für eine neue Gesellschaft zu sein – nicht nur für individuelles Wachstum, sondern für echte Transformation.

Coaching ist – im wahrsten Sinne des Wortes – politisch. Es geht um nichts Geringeres als die Frage, wie wir unser Zusammenleben gestalten wollen.

Jetzt ist die Zeit, größer zu denken.

Jetzt ist die Zeit, Räume zu schaffen, in denen Wandel möglich wird.

Jetzt ist die Zeit, unsere Verantwortung als Coaches, als Ausbilder von jungen Coaches und als Berufsstand mutig anzunehmen.

Diese Haltung ist für mich nicht nur Theorie. Sie bildet die Leitplanken meiner Arbeit – sowohl in den Coachings mit meinen Klient*innen als auch in der Ausbildung neuer Coaches.

In jeder Sitzung, in jedem Ausbildungsmodul geht es darum, Menschen zu befähigen:

➡️ Ihre eigene Kraft zu entfalten.

➡️ Verantwortung in und für Gemeinschaft zu übernehmen.

➡️ Räume für Verbindung, Dialog und gemeinsames Wachstum zu gestalten.

Denn genau so kann Wandel gelingen.

👉 Hier kannst du meinen vollständigen Artikel in der Praxis Kommunikation lesen: [Quo vadis Coaching?]

Herzlichst
Susanne (Lapp)
NLP-Expertin, Lehrtrainerin, Lehrcoach

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