Phobien überwinden mit NLP in weniger als 30 Minuten – das Fast-Phobia-Format

Phobien überwinden mit NLP in weniger als 30 Minuten – das Fast-Phobia-Format

Inhaltsangabe

I Phobien überwinden mit NLP – warum du damit nicht allein bist

Du bekommst Schweißausbrüche, wenn sich dir eine Spinne nähert? Oder du vermeidest es, überhaupt erst einen Flug zu buchen, obwohl du dich nach Sonne und Strand sehnst? Vielleicht zuckt dein Körper schon zusammen, wenn du nur an ein MRT, einen Zahnarzttermin oder eine enge Kabine denkst?

Dann bist du nicht allein.

Phobien gehören zu den am weitesten verbreiteten Ängsten und sie machen das Leben oft unnötig schwer.

Die gute Nachricht: Es gibt ein NLP-Format, das in vielen Fällen erstaunlich schnell hilft. Oft lässt sich mit seiner Hilfe eine Phobie in weniger als 30 Minuten überwinden. Es heißt Fast-Phobia-Format.

Das Format hat dazu beigetragen, den legendären Ruf des NLP zu begründen. Und auch nach über 15 Jahren, die ich es jetzt im Coaching einsetze, erlebe ich es immer noch als Magie.

Doch bevor ich dir zeige, wie es funktioniert und wie ich damit in einer Live-Session einem Klienten mit Flugangst geholfen habe, lass uns kurz anschauen, was eine Phobie überhaupt ist, wie sie entsteht und wie sie sich von anderen Ängsten unterscheidet.


II Was genau ist eine Phobie – und wie unterscheidet sie sich von normaler Angst?

Phobien sind spezifische, übersteigerte Ängste, die sich auf ein ganz bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Situation richten, zum Beispiel:

  • Spinnen
  • Höhe,
  • das Fliegen oder
  • enge Räume.

Was Phobien kennzeichnet: Die Angstreaktion tritt unabhängig von einer realen Bedrohung auf. Häufig wissen Betroffene sogar, dass ihre Angst irrational ist – doch sie erleben sie trotzdem mit voller Wucht.

Im Unterschied zu generalisierter Angst oder diffusen Sorgen ist eine Phobie sehr klar umrissen: Die Angst tritt nur dann auf, wenn die Person mit dem angstauslösenden Reiz konfrontiert wird oder diesen antizipiert – etwa bei der Vorstellung, in ein Flugzeug zu steigen.


III Für Coaches wichtig: Im Vorfeld abklären, ob Phobie oder allgemeine Angst

Wenn du als Coach mit dem Fast-Phobia-Format arbeitest, ist es entscheidend, im Vorfeld genau hinzuschauen: Handelt es sich tatsächlich um eine spezifische Phobie – oder liegt eine generalisierte Angst vor?

Denn das Format ist nicht dafür gemacht, mit diffusen Ängsten oder chronischer Übererregung zu arbeiten. Es braucht einen klar umrissenen angstauslösenden Reiz, der sich in einem inneren Film verorten lässt. Nur dann kann das Format seine volle Wirkung entfalten.

Bei generalisierten Ängsten – also Sorgen, die sich nicht auf ein konkretes Objekt oder Ereignis beziehen, sondern diffus durch viele Lebensbereiche ziehen – braucht es andere Zugänge. Hier arbeite ich oft mit Timeline-Formaten, Aufstellungen oder emotionaler Ressourcenarbeit.

Deshalb gilt: Vor der Anwendung des Fast-Phobia-Formats unbedingt sauber differenzieren, worum es sich handelt. Das schützt nicht nur dich als Coach, sondern vor allem auch deine Klient*innen – und stellt sicher, dass ihr mit der passenden Methode arbeitet.


IV Wie entstehen Phobien? Wie häufig sind Phobien?

Phobien entstehen häufig durch Lernprozesse – teils durch eigene prägende Erlebnisse, häufiger jedoch durch Modelllernen (z. B. wenn Kinder bei ihren Eltern eine massive Angstreaktion beobachten und diese übernehmen) oder konditionierte Verknüpfungen (ein harmloser Reiz wird mit einem bedrohlichen Gefühl verknüpft).

Interessant: Auch ohne konkrete Vorerfahrung können sich Phobien entwickeln, etwa durch Bilder im Fernsehen oder Erzählungen.

Phobien gehören zu den häufigsten Ängsten. Je nach Studie leiden 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens an einer spezifischen Phobie.

In meinen NLP-Ausbildungsgruppen beobachte ich regelmäßig, dass etwa knapp ein Viertel der Teilnehmenden mit einer Phobie zu tun hat.


V Warum ist NLP so wirksam bei Phobien?

Die herkömmliche Herangehensweise an Angst ist oft konfrontativ, indem man sich zum Beispiel eine Spinnen direkt auf die Hand setzt. Das funktioniert zwar manchmal, doch wird es von den Betroffenen im Vorfeld als sehr unangenehm erlebt und kann gelegentlich sogar verstärkend wirken.

Gelegentlich versuchen Betroffene auch, die Angst kognitiv zu überwinden: Viele Betroffene versuchen zunächst, ihre Angst mit Vernunft zu überwinden. Sie reden sich gut zu, suchen rationale Argumente oder versuchen, sich zusammenzureißen. Doch all das hilft meist wenig, denn die Angst sitzt nicht im Verstand, sondern im Nervensystem. Sie ist nicht logisch, sondern körperlich. Und genau deshalb lässt sie sich auch nicht wegdenken, sondern braucht einen anderen Zugang.

Genau hier setzt NLP an. Das Fast-Phobia-Format arbeitet mit inneren Bildern, Dissoziation und einer gezielten emotionalen Neuverknüpfung. Der Clou: Statt gegen die Angst zu argumentieren, verändert das Format den inneren Film, der die Angst auslöst – mit erstaunlich schneller Wirkung.

Fast Phobia Format – Angst vor Quallen überwinden

Lass mich dir von Theresa und ihrem Sohn erzählen.

Theresa hat im vergangenen Jahr bei WildWechsel ihre NLP-Ausbildung absolviert.

Danach fuhr sie mit ihrer Familie in Urlaub. Ihr Sohn traute sich erst nicht ins Wasser, weil er Angst vor Quallen hatte.

Dann hat sie ihn gefragt, ob er Lust hätte, etwas auszuprobieren und ihn durch das Fast-Phobia-Format geführt.

Sie schickte mir das Foto und schrieb:

„Anschließend ist er gar nicht mehr aus dem Wasser zu bekommen und er hat sie sogar anfassen können. Er hat selbst gesagt dass die Angst einfach weg war!“

(Verwendung des Fotos & Zitats natürlich mit Erlaubnis)


V Wie wende ich das Fast-Phobia-Format konkret an – ein Einblick in meine Coachingpraxis

Ich nehme dich jetzt mit in eine reale Coachingsession mit Florian, einem Teilnehmer meiner NLP-Practitioner-Ausbildung, der seit Jahren unter intensiver Flugangst leidet.

Gemeinsam durchlaufen wir das Fast-Phobia-Format, Schritt für Schritt und du erfährst, wie sich seine Angst in nur 30 Minuten merklich verringert.

Ich zeige dir nicht nur, wie das Format funktioniert, sondern erläutere dir jeden einzelnen Schritt so, wie ich ihn im Coaching anwende. Gerade wenn du selbst als Coach arbeitest oder das Format erlernen willst, ist es hilfreich, die genaue Dramaturgie und Wirkweise dieses NLP-Klassikers zu verstehen.

Und wenn du noch tiefer eintauchen möchtest: Die komplette Sitzung mit Florian kannst du dir auch in meinem Podcast „WildCast“ in Folge 46 anhören – dort erlebst du die Veränderung in Echtzeit.

Fast Phobia Format als Bild

Hier sind die zentralen Schritte, wie ich sie mit Florian durchlaufen habe:

1. Der Coaching-Auftrag

Wir klären gemeinsam: Was genau soll sich verändern? Florian möchte seine Flugangst überwinden – nicht, weil er theoretisch gerne fliegen würde, sondern weil ein konkretes Jobangebot daran hängt. Der Coachingauftrag ist also klar: Die Angst darf gehen, damit das Leben wieder in Bewegung kommen kann.

2. Der Öko-Check

Wir prüfen: Gibt es innere oder äußere Gründe, warum es vielleicht nicht sicher oder stimmig wäre, die Angst loszulassen? Gibt es unbewusste Loyalitäten oder Schutzfunktionen? Im Fall von Florian war schnell klar: Die Angst ist hinderlich, aber nicht notwendig. Wir können starten.

3. Die Skalierung

Ich frage: „Auf einer Skala von 0 bis 10 – wie stark ist deine Angst, wenn du an einen bevorstehenden Flug denkst?“ Florian antwortet wie aus der Pistole geschossen: 7,5. Das gibt uns einen wichtigen Referenzwert für später.

4. Dissoziation

Ich leite Florian an, sich vorzustellen, dass er nicht selbst im Film seiner Angst vorkommt, sondern eine Art Avatar von sich – jemand, der aussieht wie er, aber den Film für ihn spielt. Diese innere Distanz ist essenziell: Sie schützt vor Überflutung und sorgt für emotionale Sicherheit.

5. Erstellung des inneren Drehbuchs

Gemeinsam erarbeiten wir die beiden Schlüsselmomente für den inneren Film:

  • Wann genau beginnt die Angst hochzuladen?
  • Was ist das befürchtete Schreckensszenario?

Der Film startet bei Florian am Abend vor dem Flug – in einem sicheren, entspannten Moment – und endet, bevor das Schlimmste passiert: in dem eingefrorenen Bild, in dem die ersten Flammen zu sehen sind, aber noch nichts geschieht.

6. Der erste Durchlauf – mit Fernbedienung

Florian stellt sich vor, wie er den Film mit einer imaginären Fernbedienung abspielt. Der Film läuft in Schwarz-Weiß ab – vom entspannten Moment bis zur kritischen Szene. Dort stoppt er den Film. Das Bild friert ein.

7. Assoziation am Wendepunkt

Jetzt wird es emotional bedeutsam: Florian versetzt sich in den Avatar hinein, schaut durch dessen Augen – mitten in der eingefrorenen Szene. Ohne Ton, ohne Bewegung. Nur Stille. Diese Szene ist der emotionale Kipppunkt.

8. Farbe und Rücklauf

Jetzt kommt Farbe in den Film. Und dann: Rückspulen in Höchstgeschwindigkeit. Der Film läuft rückwärts – farbig, intensiv, mit dem Gefühl von Kontrolle und Sicherheit. Florian landet innerlich wieder im entspannten Ausgangspunkt.

9. Wiederholungen

Wir wiederholen den gesamten Ablauf mehrmals, mindestens drei- bis viermal. Bei jeder Wiederholung verändert sich das innere Erleben: Die Flammen werden kleiner, blasser, weiter entfernt. Der Körper wird ruhiger, die Angst verliert an Schärfe.

10. Der neue Skalenwert

Ich frage erneut: „Wie fühlt es sich jetzt an, wenn du an deinen nächsten Flug denkst – wieder auf der Skala von 0 bis 10?“

Florian schaut mich überrascht an. „Vielleicht noch eine 2,3. Und das fühlt sich auch nicht mehr wie Angst an – eher wie Respekt.“ Das ist der Moment, an dem oft auch Staunen einsetzt. Und das liebe ich so sehr an dieser Arbeit.

11. Future Pace

Zum Abschluss machen wir einen Future Pace: Florian stellt sich eine konkrete zukünftige Flugsituation vor – im vollen Erleben. Und prüft: Wie fühlt sich das jetzt an? Der Testlauf zeigt: Sein Nervensystem reagiert neu. Die Angst ist nicht mehr im Fahrersitz.


VI Fast-Phobia-Format als WildCast-Folge hören

Und wie gesagt: Wenn du dir die Anwendung des Fast Phobie Formats im Rahmen eines Coachings noch einmal anhören willst – inklusive aller Details, Originalausschnitte und meiner genauen Erklärungen –, dann höre gern in die Folge 46 des WildCast rein.

👉  Zur Podcastfolge geht’s hier lang:

Spotify: Phobien auflösen mit NLP: Wie Florian seine Flugangst überwand – WildCast #46

Apple Podcasts: Phobien auflösen mit NLP: Wie Florian seine Flugangst überwand – WildCast #46

Oder du lernst, das Format selbst anzuwenden – in meiner systemischen NLP-Practitioner-Ausbildung, in der du das Fast-Phobia-Format nicht nur theoretisch kennenlernst, sondern praktisch anwendest.


VI Und wenn das Format nicht wirkt? – Die Grenzen des Fast-Phobia-Formats

So wirkungsvoll das Fast-Phobia-Format ist – es ist kein Allheilmittel. Aus meiner Erfahrung wirkt es bei etwa 9 von 10 Phobien ganz hervorragend. Die Veränderung ist dann spürbar, oft schon nach der ersten Sitzung. Doch in etwa zehn Prozent der Fälle zeigt sich: Die Angst sitzt tiefer.

In diesen Fällen liegt häufig ein systemischer Hintergrund vor – etwa eine übernommene Angst aus dem Familiensystem, eine unbewusste Loyalität oder eine tiefere emotionale Verstrickung. Die Phobie ist dann nicht nur ein inneres Schutzprogramm, sondern ein Ausdruck einer Bindungsdynamik, die sich nicht mit einem „inneren Film“ allein auflösen lässt.

In solchen Fällen arbeite ich nicht mit dem Fast-Phobia-Format weiter, sondern setze auf andere Methoden – zum Beispiel auf den systemischen Re-Imprint, eine innere Aufstellung oder ein Format aus der Teile-Arbeit. Damit wird das Unbewusste auf eine Weise angesprochen, die tiefer greift und die systemische Ebene berücksichtigt.

Gerade als Coach ist es wichtig, diese feinen Unterschiede wahrzunehmen. Denn die wahre Kunst besteht nicht nur im sauberen Anwenden eines Formats, sondern im klugen Auswählen des passenden Werkzeugs für den jeweiligen Menschen.


VII Wichtig zu wissen: Coaching oder Therapie?

Da ich über eine Heilerlaubnis als Heilpraktikerin für Psychotherapie verfüge, darf ich auch mit Ängsten und Phobien arbeiten, die klinisch relevant sind – also beispielsweise mit stark ausgeprägten oder langanhaltenden Angststörungen, die die Lebensführung erheblich beeinträchtigen.

Wenn du selbst als Coach arbeitest und keine Heilerlaubnis besitzt, ist es wichtig, hier eine klare Grenze zu wahren: Du darfst mit Menschen arbeiten, deren Ängste keinen Krankheitswert im medizinischen Sinne aufweisen – also mit alltäglichen, übersteigerten Ängsten, die nicht diagnostisch als Störung gelten.

In meinen NLP-Ausbildungen lege ich deshalb großen Wert darauf, den ethisch verantwortungsvollen Umgang mit diesen machtvollen Formaten zu vermitteln. Dazu gehört auch das Erkennen von Grenzen und die Klarheit, wann es Zeit ist, weiterzuverweisen.

Professionelles Coaching beginnt immer mit Verantwortung.


VIII Fazit: Phobien lassen sich überwinden – mit dem richtigen Format

Wenn du selbst von einer Phobie betroffen bist oder als Coach mit Ängsten arbeitest, dann lohnt es sich, das Fast-Phobia-Format kennenzulernen.

Es ist eines der elegantesten und wirksamsten Tools, die das NLP zu bieten hat und kann innerhalb kürzester Zeit echte Erleichterung schaffen.

📘 Du willst das Format selbst lernen?

Dann schau dir meine systemische NLP-Practitioner-Ausbildung an:

👉 wildwechsel-nlp.biz/nlp/systemische-ausbildung-zum-nlp-practitioner-coach

🎧 Oder höre gleich rein in die Podcastfolge mit Florian.

Herzlichst

Susanne (Lapp)

NLP-Expertin, Lehrtrainerin, Lehrcoach, Podcast-Host

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