Kennst du diese fiese Stimme in deinem Kopf, die sich meldet, sobald du etwas wagen willst? Du stehst kurz davor, deine Meinung im Meeting zu sagen – und dann flüstert es plötzlich in deinem Inneren: „Das interessiert doch eh niemanden…“
Du schreibst an deinem Angebot, voller Euphorie – bis es sich meldet: „Das ist doch alles Quatsch. Dafür zahlt doch keiner.“
Na, willkommen beim inneren Kritiker. Ein echter Profi darin, dich kleinzuhaltend, dich an dir zweifeln zu lassen und dir ein schlechtes Gefühl zu vermitteln. Aber keine Sorge: Ich zeig dir, wie du ihn mit NLP entmachten kannst.
1 Was ist ein innerer Kritiker?
Der innere Kritiker ist eine innere Stimme – manchmal auch ein ganzes Stimmen-Ensemble – das dich nicht gerade liebevoll begleitet. Er kommentiert, bewertet, bremst dich aus. Oft ziemlich pauschal und verletzend:
„Du bist einfach nicht gut genug.“
„Das war doch klar, dass du das nicht schaffst.“
„Du bist soooooo dämlich!“
Diese Sätze wirken manchmal so selbstverständlich, dass wir gar nicht merken, wie oft sie unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Aber sie kommen nicht einfach so aus dem Nichts.
2 Woher kommt der innere Kritiker?
Die Antwort ist so vielschichtig wie wir selbst.
2.1 Ursprung in der Kindheit
Wir sprechen mit uns selbst so, wie früher mit uns gesprochen wurde. Wer als Kind häufig kritisiert, beschämt oder abgewertet wurde, hat diese Stimmen oft verinnerlicht. Sie tragen dann das Echo von Vater, Mutter oder Lehrkräften in sich.
2.2 Ursprung im Familiensystem
Manchmal sind es gar nicht unsere eigenen Themen. Dann sprechen aus uns unerlöste Geschichten aus dem Herkunftssystem. Transgenerationales Trauma, also unverarbeitete seelische Verletzungen über Generationen hinweg, kann sich als innere Kritik zeigen.
Sätze wie „Reiß dich zusammen!“ oder „Du musst dich beweisen!“ können dann in Wahrheit die Stimme einer Großmutter oder eines Onkels sein – und nicht deine.
2.3 Verortung in früherem Leben
Ja, jetzt wird’s spirituell – und das darf es auch. Manche erleben in der inneren Arbeit oder im Coaching, dass diese Stimmen aus anderen Leben stammen. Ob du das glauben magst oder nicht – ich biete es an, du entscheidest.
3 Was bedeutet innerer Kritiker?
Der innere Kritiker ist keine objektive Stimme der Vernunft – auch wenn er sich gern so tarnt. Er ist eine Mischung aus alten Glaubenssätzen, übernommenen Stimmen (sog. Introjekten) und tieferliegenden Ängsten. Und er ist solange gefährlich, wie wir ihm blind glauben.
Aber: Er ist nicht du.
Er ist ein Anteil – und oft ein Fremd- und kein Eigenanteil. NLP hilft dir, diesen Anteil zu entmachten. Und das geht häufig leichter, als du denkst.
4 Wie arbeitet man mit dem inneren Kritiker?
In meinen NLP-Ausbildungen frage ich oft: „Wie klingt diese Stimme eigentlich genau?“
• Ist es deine eigene Stimme?
• Oder klingt sie wie Vater, Mutter oder jemand, den du kennst?
• Ist es eine fremde Stimme, die du niemandem konkret zuordnen kannst?
Diese Differenzierung ist Gold wert.
👉 Wenn es deine eigene oder eine bekannte Stimme ist, liegt der Ursprung häufig in deiner Kindheit.
👉 Wenn es eine fremde Stimme ist, zeigt sich oft eine Verbindung zu deinem Herkunftssystem – oder eben, wenn’s für dich passt, zu einem früheren Leben.
5 NLP-Techniken zur Entmachtung des inneren Kritikers
Jetzt wird’s praktisch. Hier zeige ich dir eine einfache, aber wirkungsvolle NLP-Technik – mit Submodalitäten, also den Sinnesqualitäten innerer Erlebnisse.
Schritt 1: Stimme lokalisieren
Frage dich: Wo genau höre ich die Stimme?
• Von vorne links?
• Von hinten rechts?
• Direkt im Kopf – und wenn ja, eher im Hinterkopf oder hinter der Stirn?
Allein dadurch, dass du das bewusst wahrnimmst, beginnst du, dich davon zu distanzieren.
Schritt 2: Stimme verändern
Jetzt wirst du kreativ:
• Lass die Stimme wie Mickey Mouse klingen.
• Oder wie ein gelangweilter Nachrichtensprecher.
• Stell dir vor, sie kommt aus einem alten Röhrenradio mit Rauschen und schlechter Qualität.
Oder – meine Lieblingsvariante:
Wenn es nicht deine Stimme ist, sondern die von jemand anderem – dann sprich das Gesagte mal laut mit deiner eigenen Stimme aus. Stell dir dabei vor, dass es deine eigene Stimme ist, die in deinem Brustkorb entspringt, über deine Stimmbänder aufsteigt und dann aus deinem Mund kommt.
Wenn die Stimme dich bisher geduzt hat („Du schaffst das nicht …“), verwandle den Satz in Ich („Ich schaffe das nicht …“)
Spürst du den Unterschied? Viele meiner Teilnehmerinnen und Teilnehmer sagen danach: „Plötzlich hatte das etwas Lächerliches; die Stimme hatte gar keine Kraft mehr.“
Schritt 3: Den Ort verschieben
Nimm die Stimme und verschiebe sie:
• Nach außen, an die Wand, auf einen Baum, aufs Klo (ja, wirklich).
• Oder mach sie winzig klein und weit weg.
Klingt verrückt? Macht aber was mit deinem Nervensystem – und genau darum geht’s.
6 Weitere NLP-Formate bei tiefsitzenden Kritikern
Wenn du tiefer arbeiten willst, empfehle ich:
• Arbeit mit dem inneren Kind – um alte Wunden zu versorgen.
• Timeline-Arbeit – um vergangene Situationen emotional zu entkoppeln.
• Systemische Aufstellungen – besonders bei Hinweisen auf transgenerationale Themen.
All das findest du in der NLP-Practitioner-Ausbildung bei WildWechsel – fundiert, tiefgehend und mit viel Herz.
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7 Wie ich im Coaching mit dem inneren Kritiker arbeite – zwei Beispiele aus der Praxis
Du willst wissen, wie das Ganze in der Praxis aussieht? Ich zeig dir zwei Beispiele aus meinen Coachings – natürlich anonymisiert, aber sehr typisch für das, was ich täglich erlebe.
7.1 Beispiel 1: Die Stimme des Vaters – Ein Kritiker aus der Kindheit
Anna, 42, Führungskraft in der Finanzbranche, kam zu mir, weil sie immer wieder in Selbstzweifel verfiel – besonders vor wichtigen Präsentationen. Sie wusste, was sie konnte. Aber in ihrem Kopf sprach eine Stimme, die klang wie ihr Vater:
„Bild dir ja nichts ein. Das ist wirklich nichts Besonderes.“
Wir haben gemeinsam herausgefunden, woher diese Stimme kommt: Ein Satz, den sie als Kind oft gehört hatte, wenn sie stolz etwas zeigen wollte – begleitet von einem strengen Blick.
In der Coaching-Sitzung haben wir mit Submodalitäten gearbeitet. Im NLP bezeichnet der Begriff „Submodalitäten“ die Feinabstimmung unserer Wahrnehmung und die Submodalitäten sind tatsächlich für die Gefühle zuständig, die wir mit einer Erinnerung verbinden. Verändere die Submodalitäten und du veränderst die Gefühle. Unschätzbar wichtige Werkzeuge für erfolgreiches Selbstmanagement.
Ich ließ Anna die Stimme orten – sie hörte sie von hinten rechts, tief und kalt. Dann veränderten wir die Tonlage, ließen sie durch Annas eigenen Stimmapparat kommen.
Sie brach in Tränen aus – und lachte gleichzeitig. „So klingt das einfach lächerlich!“, sagte sie. Im Anschluss haben wir die Szene mit ihrem inneren Kind besucht und etwas Entscheidendes nachgeholt:
Anerkennung. Würdigung. Schutz. Und das sichere Gefühl, gut genug zu sein. Und die Stimme bei ihrem Vater gelassen – da, wo sie hingehört.
Ihr Fazit drei Wochen später: „Ich höre die Stimme noch mehr. Und ich kann endlich stolz darauf sein, wenn ich gute Leistung bringe.“
7.2 Beispiel 2: Ein Kritiker, der gar nicht zu ihr gehörte – transgenerationales Echo
Matthias, 50, Coach in der Lebensmitte, kam zu mir mit dem Satz: „Ich sabotiere mich immer selbst – sobald es gut läuft.“ In seinen Worten steckte ein tiefer innerer Kritiker, der ihm einredete: „Du darfst dich nicht zeigen. Bleib im Hintergrund. Es ist gefährlich, wenn du sichtbar wirst.“
Was nach klassischem Selbstwertthema klang, entpuppte sich in der Arbeit als viel mehr. Die Stimme konnte er nicht zuzuordnen – es war nicht seine eigene, nicht die seiner Eltern. Sie klang fremd.
In der systemischen Aufstellung wurde sichtbar: Sein Großvater hatte im Krieg eine traumatische Erfahrung gemacht – Sichtbarkeit hatte ihn damals buchstäblich fast das Leben und auf alle Fälle die Gesundheit gekostet. Diese Angst hatte sich als innerer Kritiker über zwei Generationen weitervererbt.
Wir haben die Stimme visualisiert, externalisiert und schließlich entkoppelt.
Matthias hat sie bewusst verabschiedet – mit einem tiefen Ritual, das ihn wieder in seine eigene Linie zurückgebracht hat. Am Ende sagte er: „Ich habe das erste Mal das Gefühl, dass ich ganz mir gehöre.“
Diese Arbeit braucht Feingefühl, Präsenz – und gute Werkzeuge.
In der NLP-Practitioner-Ausbildung bei WildWechsel lernst du genau diese Werkzeuge kennen und anwenden – für dich selbst oder als Coach.
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8 Fazit: Du bist nicht deine Gedanken – du bist der Mensch, der sie verändern kann
Der innere Kritiker ist nicht dein Feind. Er ist ein Anteil. Ein alter Schutzmechanismus. Aber du bist heute erwachsen. Du hast Tools. Du hast Macht.
Und mit NLP hast du verdammt gute Werkzeuge, um aus dieser inneren Stimme wieder eine dienliche Begleitung zu machen – oder sie einfach mal verstummen zu lassen.
🎓 In der NLP-Practitioner-Ausbildung bei WildWechsel lernst du genau das – und noch so viel mehr.
Wenn du innere Kritiker entmachten, deine Kraft zurückholen und ein Leben nach deinen Vorstellungen gestalten willst, dann:
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Ich verspreche dir: Dein innerer Kritiker wird nicht begeistert sein. Aber du wirst es sein.
🧡Herzlichst,
Susanne (Lapp)
NLP-Expertin, Lehrtrainerin, Lehrcoach