ADHS lindern mit Familienaufstellung: Wenn die Unruhe nicht dir gehört

ADHS lindern mit Familienaufstellung: Wenn die Unruhe nicht dir gehört

Inhaltsangabe

ADHS – für viele ein Stigma, für andere ein täglicher Kraftakt. Aber was, wenn die ständige Unruhe, das Zappeln, die Konzentrationsprobleme gar nicht wirklich zu dir gehören? Was, wenn sie ein generationsübergreifender Notruf sind?

1 Was ist ADHS überhaupt?

ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Sie zeigt sich meist durch Unaufmerksamkeit, innere Unruhe und Impulsivität. Viele Betroffene fühlen sich „wie ferngesteuert“, reagieren über oder verlieren ständig den Fokus. Oft wird ADHS als genetisch oder neurobiologisch bedingt beschrieben. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit.

2 Der epigenetische Blick: Trauma, das weiterlebt

Neuere Forschungen belegen: Traumatische Erfahrungen können sich über Generationen hinweg im Erbgut abzeichnen. Die sogenannte Epigenetik zeigt, dass Stress oder Schockereignisse chemische Markierungen hinterlassen, die an Nachkommen weitergegeben werden – mit Auswirkungen auf deren Stressverarbeitung, Emotionsregulation und Konzentrationsfähigkeit.

3 ADHS bei Frauen – anders sichtbar, genauso tief verwurzelt

Viele Frauen, die zu mir kommen, haben lange nicht gewusst, dass sie überhaupt ADHS haben. Denn die Symptome zeigen sich bei Frauen oft leiser, versteckter – aber nicht weniger belastend: Vergesslichkeit, innere Anspannung, ständige Selbstzweifel, emotionale Überforderung.

Während Jungen eher durch „Zappeligkeit“ auffallen, erleben Mädchen oft früh, dass sie funktionieren müssen – ruhig sein, brav sein, sich anpassen. Die Unruhe bleibt, aber sie wird nach innen verlagert.

In den Aufstellungen zeigt sich oft, dass Frauen häufig mit weiblichen Ahnen identifiziert sind, die Gewalt erlitten haben – emotionale, körperliche, sexuelle. Nicht selten erleben sie sich in einem inneren Kampf, der nicht ihrer ist.

Und doch: Die Arbeit mit diesen Frauen unterscheidet sich methodisch nicht von anderen Aufstellungen – sie ist nur oft stiller, aber nicht weniger tief.

Gerade in dieser Stille liegt oft der Schlüssel.

4 Was ich in meiner Arbeit immer wieder sehe: Verstrickung mit den (Ur-)Großeltern

Viele Menschen mit ADHS-Symptomen tragen unbewusst die Angst, die Unruhe und die Traumasymptome von Großeltern oder Urgroßeltern weiter. In Familienaufstellungen zeigt sich immer wieder: Diese Menschen sind mit früherem Leid identifiziert – mit Flucht, Gewalt, Schuld oder Scham. Ihre Symptome sind keine „Störung“, sondern ein Versuch, das Familiensystem zu stabilisieren.

4.1 Beispiel 1 – Die Angst der Großmutter

Eine Frau mit ADHS-Diagnose kam zu mir. In der Aufstellung zeigte sich: Sie war tief mit ihrer Großmutter verbunden, die während der Flucht aus Ostpreußen mehrfach vergewaltigt worden war. Diese massive Angst war im Familiensystem nie verarbeitet worden. Die Enkelin lebte nun mit einer dauerhaften Alarmbereitschaft, einem „inneren Wachhund“, der niemals schlief.

Erst durch das Lösen dieser Verstrickung konnte sich ihr Nervensystem beruhigen – mit spürbarer Wirkung auf Konzentration, Schlaf und Lebensqualität.

4.2 Beispiel 2 – Die Schuld des Großvaters

Ein Mann kam zu mir, weil er sich beruflich ständig selbst sabotierte. Auch bei ihm war ADHS diagnostiziert worden. In der Aufstellung wurde klar: Er war unbewusst mit seinem Großvater verbunden, der durch Unachtsamkeit einen Chemieunfall mit vielen Toten mitverursacht hatte. Dieser Vorfall wurde vertuscht, die Schuld blieb unausgesprochen – aber nicht folgenlos.

Der Enkel trug diese unbewusste Last, war innerlich zerrissen, mal hyperaktiv, mal wie gelähmt. Als wir das Geheimnis sichtbar machten, konnte er sich davon lösen. Zurück blieb ein Mann, der plötzlich präsent, klar und handlungsfähig war.

5 Was passiert in der Aufstellung?

In der systemischen Arbeit schauen wir auf unbewusste Bindungen, Schuld, Ausgrenzung oder Schicksalsübernahmen. Oft ist es berührend zu sehen, wie jemand „zurücktreten“ kann – raus aus der Identifikation mit Trauma, rein ins eigene Leben.

6 Wenn Kinder betroffen sind: Eltern als Stellvertreter im System

Immer häufiger kommen Eltern zu mir, weil ihre Kinder eine ADHS-Diagnose bekommen haben – oft schon im Grundschulalter. Was viele nicht wissen: Kleine Kinder sollten auf keinen Fall selbst aufstellen. Ihr Nervensystem ist noch zu unreif, um solche Prozesse zu verarbeiten, und sie können die Dynamiken nicht reflektieren.

Deshalb ist es so wichtig, dass die Eltern an ihrer Stelle aufstellen – denn das Kind ist in aller Regel nur der Symptomträger für ein tieferliegendes, systemisches Thema. Das kann mit der Herkunftsfamilie der Mutter oder des Vaters zu tun haben, mit verdrängtem Schmerz, mit alten Loyalitäten.

Wenn Eltern bereit sind, stellvertretend für ihr Kind zu arbeiten, geschieht oft das Erstaunliche: Das Kind verändert sich – ohne je selbst dabei gewesen zu sein. Mehr Ruhe. Mehr Fokus. Mehr Selbstvertrauen.

Systemische Aufstellung ist auch gelebte Elternverantwortung.

7 Psychotherapie & ADHS: Was die Forschung sagt

Traumasensible Verfahren wie EMDR, systemische Therapie und körperorientierte Methoden zeigen in Studien deutliche Effekte bei ADHS. Sie helfen, das Nervensystem zu regulieren und unbewusste Verstrickungen zu lösen. Und: Es gibt Hinweise darauf, dass erfolgreiche psychotherapeutische Arbeit epigenetische Marker verändern kann – also buchstäblich Spuren heilt.

8 Fazit: ADHS verstehen – und loslassen

ADHS ist oft mehr als eine neurologische Störung. In vielen Fällen ist es ein Echo von etwas, das längst vergangen ist – aber noch wirkt. Familienaufstellungen können diese Zusammenhänge sichtbar machen und ermöglichen einen neuen Zugang: raus aus der Unruhe, rein ins eigene Leben.

Wenn du dich hier wiedererkennst…

… und dir wünschst, dass endlich Ruhe einkehrt – in deinem Kopf, deinem Herz und deinem Alltag – dann komm zu einer meiner Familienaufstellungen.

Du brauchst keine Diagnose, kein Vorwissen, nur den Wunsch, etwas zu verändern.

📍 Die Aufstellungen finden regelmäßig in kleiner, geschützter Runde in Frankfurt. statt.

✨ Du kannst mit einem eigenen Anliegen kommen oder als Stellvertreter*in teilnehmen – beides wirkt. Und oft tief.

📆 Alle aktuellen Termine findest du hier: [Hier klicken]

Wenn du spürst: Da ist was dran an diesem Artikel, dann vertrau diesem Impuls. Manchmal reicht ein einziger Tag, um jahrzehntelange Unruhe zu lindern.

🧡 Herzlichst
Susanne (Lapp)
NLP-Expertin, Familienaufstellerin, Lehrcoach, Lehrtrainerin

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