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Walt-Disney-Strategie (auch Walt-Disney-Format)

Definition Walt-Disney-Strategie (NLP):

Die Walt-Disney-Strategie ist ein NLP-Format zur Entwicklung und Umsetzung kreativer Ideen. Sie basiert auf der Beobachtung, dass Walt Disney drei unterschiedliche Denkhaltungen nutzte, um seine Visionen zu entwerfen und Wirklichkeit werden zu lassen:

  1. Der Träumer – entwickelt visionäre Ideen

  2. Der Realist – liefert das Zahlenwerk zur Umsetzung der Vision.

  3. Der Kritiker – prüft konstruktiv auf Schwächen und Risiken

Im NLP werden diese Denkweisen als räumlich getrennte Wahrnehmungspositionen genutzt.

Durch bewusstes Wechseln zwischen diesen Perspektiven entsteht ein innerer Dialog, der Kreativität, Umsetzbarkeit und Qualität vereint.

Oft taucht in diesem Prozess ein destruktiver Kritiker auf, der einschränkende Glaubenssätze äußert („Das schaffst du sowieso nicht“, „Was glaubst du eigentlich, wer du bist!“) Diese werden notiert und an anderer Stelle bearbeitet (z. B. Diamant oder Dickens Pattern).

Anwendung Walt-Disney-Strategie (NLP):

Die Walt-Disney-Strategie eignet sich besonders für:

  • Visions-, Ziel- und Projektentwicklung

  • Kreativitätsprozesse in Coaching & Business

  • innere Teamarbeit bei Entscheidungen

  • Entwicklung neuer Angebote, Programme oder Visionen

  • Auswege aus Perfektionismus („Ich darf noch nicht starten…“)

Sie bringt Ideen in Bewegung – vom Wunsch zur Wirklichkeit.

Durchführung Walt-Disney-Strategie (NLP):

1 Position 1: Der Träumer

Die Person versetzt sich in eine Position, wo alles möglich ist. Fragen:

  • Was willst du wirklich?
  • Was wäre, wenn alles gelänge?
  • Wie sieht deine Vision aus – groß, bunt, kühn?


2. Position 2: Der Realist

In einer zweiten Position wird geplant, strukturiert, konkretisiert. Fragen:

  • Was brauchst du, um das umzusetzen?
  • Welche Schritte führen dorthin?
  • Was ist machbar – und wie


3. Position 3: Der Kritiker

In der dritten Position prüft man aus einer distanzierten Sicht: Fragen:

  • Was könnte schiefgehen?
  • Was fehlt noch?
  • Welche Schwachstellen zeigen sich?


4. Rückkopplung & Integration

Erkenntnisse aus dem Kritiker fließen zurück zu Realist und Träumer. Ziel: Ein Plan, der inspiriert, realistisch ist und gut durchdacht. Der Zyklus kann mehrfach durchlaufen werden, bis die Idee rund ist.

Eine ausführliche Darstellung des Formats findet sich im „Großen Handbuch für den systemischen NLP-Practitioner & Coach“.

Beispiel Walt-Disney-Strategie (NLP):

Ein Coach arbeitet mit einem Klienten, der ein eigenes Retreat entwickeln möchte.

  • Träumer: „Ein Wochenend-Retreat im Herbst. Tiefgehend. Intuitiv. Intim. Vielleicht in meinem Elternhaus mit Blick in den Garten.“

  • Realist: „Ich brauche max. 6 Plätze. Essen organisieren. Ein Landingpage-Konzept. Vielleicht zwei Preisstufen.“

  • Konstruktiver Kritiker: „Was ist, wenn es zu persönlich wird? Was, wenn sich niemand anmeldet?“

Nach zwei Runden entsteht ein stimmiger Plan – mit Sicherheitspuffern, aber ohne die ursprüngliche Vision zu verlieren.

Das Retreat wird Realität – aus einer Vision mit Herz UND Verstand.

Systemischer Kontext:

Systemisch gesehen ermöglicht die Walt-Disney-Strategie eine innere Rollenklärung.

Oft liegen Träumer, Realist und Kritiker in Dauerkonflikt – etwa wenn der Kritiker zu früh übernimmt oder der Realist nie aus dem Konjunktiv herauskommt.

Das bewusste Trennen und Durchlaufen der Rollen erlaubt eine Entkopplung von innerem Chaos – und erzeugt Kooperation statt Reibung.

Besonders hilfreich auch für Teams, bei denen diese inneren Haltungen auf verschiedene Personen verteilt sind.

Verwandte Begriffe:

  • Zielarbeit mit NLP

  • Teile-Arbeit

  •  Future Pace

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