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Ein Empfindungsreframe ist eine NLP-Technik, bei der eine bestehende Körperempfindung mit einer neuen Bedeutung versehen wird. Statt das Gefühl loswerden zu wollen, wird es neu interpretiert – z. B. von „Druck in der Brust = Panik“ zu „Druck in der Brust = Ich bin bereit für Veränderung“.
Diese Technik eignet sich besonders, wenn:
Emotionen nicht richtig benennbar sind, aber spürbar
die Bedeutung einer Körperempfindung übergeneralisiert ist, z. B. alles als „Gefahr“ oder „Hunger“ bewertet wird
Der Empfindungsreframe wird im NLP häufig eingesetzt, um:
mit Angst, Aufregung oder Unsicherheit ressourcenorientiert umzugehen
emotionale Esser*innen zu unterstützen, innere Zustände neu zu bewerten
die Beziehung zum eigenen Körpergefühl zu verändern
psychosomatische Beschwerden zu entlasten (nicht heilen!)
Er eignet sich besonders für somatisch orientierte Klient*innen – Menschen, die stark über den Körper reagieren.
1 Körperempfindung identifizieren
Der Klient beschreibt, wo er etwas spürt, wie es sich anfühlt (z. B. Druck, Enge, Kribbeln) und wann es typischerweise auftritt.
2. Bisherige Interpretation klären
Welche Bedeutung gibt er dieser Körperempfindung bisher? Ist es z. B. ein Vorbote von Versagen, Panik, Kontrollverlust, Angst oder Hunger?
3. Neue Bedeutungen anbieten (Reframing)
Nun wird gemeinsam erforscht:
Die neue Bedeutung soll glaubwürdig und hilfreich sein – keine Schönfärberei.
4. Integration & Verankerung
Das neue Erleben wird verankert – z. B. mit einem inneren Bild, einer Geste oder einem Satz wie: „Wenn ich diese Enge spüre, weiß ich: Ich bin auf dem Weg.“
Ein Klient spürt vor Vorträgen starke Enge im Hals und denkt: „Ich bekomme keine Luft – das ist Panik.“ Im Coaching erkennt er: Diese Enge könnte zukünftig sein Signal für Fokus sein – sein Körper fährt hoch, um ihn leistungsbereit zu machen.
Neuer Satz: „Diese Energie bedeutet, dass ich bereit bin, gehört zu werden.“ Die früher als angstmachend empfundene Körperempfindung wird zur Kraftquelle.
Systemisch betrachtet ist der Empfindungsreframe eine Form der Beziehungsarbeit mit dem eigenen Körper – oft dort, wo alte Geschichten abgespeichert sind.
Viele Körperempfindungen sind Sprachspeicher für das Unsagbare:
Außerdem werden viele Übergeneralisierungen auch in der Herkunftsfamilie gelernt: Die Großmutter, die auf jede Irritation des Enkels mit der Vermutung „Er hat Hunger“ reagiert und so dem Kind eine Bewertung für seine Körperempfindungen liefert.
Der Empfindungsreframe eröffnet neue Bewertungs- und damit Handlungsspielräume.
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