Das systemische NLP Lexikon von WildWechsel– für Coaches, Trainer*innen und alle, die NLP fundiert anwenden wollen
Eine Blitzinduktion ist eine Technik zur besonders schnellen Einleitung eines Trancezustands. Sie arbeitet mit einem kurzen Moment der Irritation, Überraschung oder Überforderung des bewussten Denkens, um das kritische Bewusstsein zu umgehen und Zugang zum Unbewussten zu ermöglichen.
Typisch sind plötzliche Reize – wie ein unerwarteter Impuls, ein schnelles Kommando oder ein körperlicher Reiz (z. B. ein Ruck am Arm, ein fester Druck auf die Hand oder ein schneller Blickkontakt mit Suggestion).
Blitzinduktionen werden im NLP, in der Hypnose und im Coaching eingesetzt, um rasch in einen Trancezustand zu führen, wenn:
wenig Zeit zur Verfügung steht
der Klient stark im Kopf oder „verkopft“ ist
der bewusste Verstand schnell umgangen werden soll
eine tiefergehende Arbeit sofort stattfinden soll
Sie erfordern ein hohes Maß an Rapport, Sicherheit und Zustimmung – und sollten niemals ohne ausdrückliche Einwilligung eingesetzt werden.
Ein Klient wirkt sehr kontrolliert und denkt viel mit. Die klassische Entspannungstrance führt nicht zur gewünschten Tiefe. Der Coach fragt: „Willst du es mal ganz direkt?“ Als der Klient zustimmt, bittet der Coach ihn, beide Hände nach vorne zu strecken – und gibt plötzlich einen kurzen verbalen Impuls: „Schlaf!“
Dabei zieht er mit einem leichten Impuls die Hände nach unten. Der Klient gerät für einen Moment aus dem Konzept – und rutscht in einen leichten Trancezustand. Von dort aus kann die eigentliche Veränderungsarbeit beginnen.
Systemisch gesehen ist eine Blitzinduktion kein Spiel mit Macht, sondern ein bewusst eingesetzter Rahmenbruch – um einem stark kontrollierenden oder überangepassten Anteil den Zugriff aufs Erleben zu entziehen.
Sie sollte nicht bei dissoziierten oder traumabelasteten Menschen eingesetzt werden, da sie zu Reinszenierung oder Kontrollverlust führen kann.
In einem systemischen NLP-Rahmen steht die Beziehungsqualität vor der Technik: Eine Blitzinduktion ist nur dann sinnvoll, wenn sie im Dienst der Autonomie und Prozessvertiefung steht – und wenn der Klient jederzeit wieder in die Kontrolle zurückkehren kann.
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