Das systemische NLP Lexikon von WildWechsel– für Coaches, Trainer*innen und alle, die NLP fundiert anwenden wollen

Anker verketten (NLP)

Definition Anker verketten (NLP):

„Anker verketten“ ist eine Technik im NLP, bei der eine Reihe von Ankern in einer bestimmten Reihenfolge gesetzt wird, um eine gezielte Zustandsveränderung herbeizuführen – z. B. von Unsicherheit hin zu Klarheit oder von Frust zu Motivation.

Anwendung Anker verketten (NLP):

Beim Anker Verketten wird zunächst ein Reiz gesetzt, der einen unerwünschten oder neutralen Ausgangszustand auslöst. In schneller Abfolge folgen dann ein oder mehrere Reize, die auf immer ressourcenreichere Zustände verankert sind.

Dadurch entsteht eine Art innere Aufwärtsspirale, die den Klienten sanft, schnell und wirkungsvoll in einen Zielzustand führt.

Die Technik wird besonders dort eingesetzt, wo abrupte Zustandswechsel aufgrund innerer Blockaden (noch) nicht möglich sind – z. B. bei tief sitzenden Ängsten oder Gewohnheiten.

Anwendungsbeispiel:

Ein Kind fühlt sich enttäuscht, weil ein geplanter Kinobesuch kurzfristig abgesagt wurde. Die Enttäuschung sitzt tief und schlägt in Frust und Rückzug um.

Ein Coach oder Elternteil begleitet das Kind durch eine Ankerverkettung:

  • Zuerst wird die Enttäuschung bewusst aktiviert (Anker 1), z. B. durch ein kurzes Gespräch über das Gefühl oder durch das Erinnern an den Moment der Absage.
  • Danach folgt ein Reiz, der Trost und Zugehörigkeit aktiviert (Anker 2) – z. B. eine liebevolle Berührung, ein vertrautes Kuscheltier oder ein gemeinsames Lied.
  • Schließlich wird ein Anker gesetzt für Freude und Vorfreude, etwa durch das Planen einer neuen, schönen Aktivität (Anker 3).

Durch die Wiederholung dieser Sequenz lernt das Kind unbewusst: Nach Enttäuschung darf Nähe folgen – und danach entsteht neue Freude.

So wird aus einem negativen Erlebnis kein festgefahrener Zustand, sondern ein emotional integrierter Lernprozess.

Systemischer Kontext:

Systemisch betrachtet unterstützt die Ankerverkettung Veränderung in komplexen Prozessen, ohne Widerstand zu erzeugen. Statt einen Zustand zu „überschreiben“, wird der natürliche Ablauf innerer Prozesse genutzt und bewusst umgelenkt.

Das ist besonders hilfreich in Systemen, in denen bestimmte emotionale Dynamiken etabliert sind – z. B. in Organisationen oder Familiensystemen.

Die Technik würdigt dabei bestehende Muster, ohne sie zu brechen – und schafft behutsame Übergänge.

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