Das systemische NLP Lexikon von WildWechsel– für Coaches, Trainer*innen und alle, die NLP fundiert anwenden wollen

Anker verschmelzen (NLP)

Definition Anker verschmelzen (NLP):

Das Anker verschmelzen ist eine Technik, um negative Anker zu entmachten. Dafür werden ein positiver und ein negativer Anker gleichzeitig ausgelöst, so dass eine neue Reiz-Reaktions-Kopplung entsteht.

Ziel ist es, innere Konflikte zu transformieren bzw. unangenehme Anker zu löschen und so ein neues, übergeordnetes Ressourcenerleben zu schaffen.

Anwendung Anker verschmelzen (NLP):

Beim Anker Verketten wird zunächst ein Reiz gesetzt, der einen unerwünschten oder neutralen Ausgangszustand auslöst. In schneller Abfolge folgen dann ein oder mehrere Reize, die auf immer ressourcenreichere Zustände verankert sind.

Dadurch entsteht eine Art innere Aufwärtsspirale, die den Klienten sanft, schnell und wirkungsvoll in einen Zielzustand führt.

Die Technik wird besonders dort eingesetzt, wo abrupte Zustandswechsel aufgrund innerer Blockaden (noch) nicht möglich sind – z. B. bei tief sitzenden Ängsten oder Gewohnheiten.

Anwendungsbeispiel:

Ein Klient bekommt regelmäßig ein flaues Gefühl im Bauch, sobald er in Meetings mit seiner Vorgesetzten spricht. Dieses Gefühl hat sich über Jahre hinweg automatisiert – ein klassischer negativer Anker, ausgelöst durch Stimme, Körpersprache oder bestimmte Formulierungen.

Im Coaching wird dieser Zustand nicht weggedrückt, sondern bewusst gewürdigt und benannt. Der Klient spürt in das flau-unruhige Gefühl hinein, während es mit einem sanften Reiz (z. B. eine Berührung der linken Schulter) negativ verankert wird – kontrolliert, sicher und bewusst.

Anschließend wird ein starker Ressourcenzustand aufgebaut – z. B. eine Erinnerung an eine Präsentation, in der sich der Klient souverän und gelassen gefühlt hat. Dieser Zustand wird mit einem zweiten, positiven Anker verknüpft – z. B. durch das Berühren der rechten Schulter.

Nun werden beide Anker gleichzeitig ausgelöst – das flaue Gefühl und die innere Stärke treffen bewusst aufeinander.

Im Erleben entsteht meist eine Art „emotionaler Dialog“ zwischen den Zuständen, der zunächst ambivalent ist – sich dann aber zu einem neuen, kraftvolleren Empfinden integrieren kann:

„Ich spüre die Nervosität – und ich bin trotzdem klar, präsent und handlungsfähig.“

Dieser verschmolzene Zustand wird verankert und später in realen Situationen reaktiviert – z. B. vor wichtigen Meetings.

Wird das Coaching online durchgeführt, können die beiden Zustände am besten mittels Bodenanker verankert werden. Die Verschmelzung findet dann statt, indem der Klient mit einem Fuss auf den einen und mit dem anderen Fuss auf den anderen Bodenanker tritt.

Auch dadurch entsteht der erwähnte emotionale Dialog.

Systemischer Kontext:

Systemisch betrachtet erlaubt das Verschmelzen von Ankern eine tiefgreifende innere Versöhnung zwischen polarisierten Persönlichkeitsanteilen. Es wirkt integrativ – nicht durch Kompromiss, sondern durch das emergente Erleben einer neuen inneren Haltung.

Diese Technik ist besonders wirksam in Situationen, in denen Menschen zwischen Loyalitäten, Rollen oder Identitäten zerrissen sind. Sie fördert Ganzheit und stiftet Identitätsklarheit.

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