Dein NLPedia – das systemische NLP Lexikon von WildWechsel– für Coaches, Trainer*innen und alle, die NLP fundiert anwenden wollen
Leading ist ein zentrales Konzept im NLP und bezeichnet den bewussten, respektvollen Übergang vom Pacing zur Führung.
Nachdem ein Gleichklang (Rapport) hergestellt wurde, führt die eine Person die andere – durch Sprache, Körpersprache oder innere Zustände – in eine neue Richtung.
Leading wird in Coaching, Therapie, Führung und Alltag eingesetzt, um:
den emotionalen Zustand zu beeinflussen (State-Management),
neue Denkmuster oder Handlungen zu initiieren,
sicher durch Prozesse oder Trancen zu führen,
konstruktiv in Gesprächen zu steuern – ohne Manipulation.
Voraussetzung:
Es besteht Rapport – also eine Beziehung, in der sich beide verbunden und verstanden fühlen.
Typische Leading-Strategien im NLP:
Pacing & Leading verbal:
– 2–3 Sätze spiegeln den aktuellen Zustand („Du sitzt hier, hörst mir zu, hast vielleicht schon viele Gedanken im Kopf…“)
– Dann ein Leading-Satz: „…und vielleicht beginnst du jetzt, dich innerlich zu öffnen für einen neuen Blick.“
Körperliches Leading:
– z. B. durch bewusste Änderung der Atmung, Haltung oder Bewegungen, die das Gegenüber übernimmt
– in Trancen oder Gruppenprozessen oft nonverbal sehr wirksam
Emotionales Leading:
– nach dem Aufbau von Resonanz wird ein ressourcenreicher Zustand angeboten
– z. B.: „Du bist traurig. Und vielleicht ist es auch genau das, was dich offen macht für das Neue, das kommen darf.“
Eine ausführliche Darstellung von Pacing & Leading findest du im „Großen Handbuch für den systemischen NLP-Practitioner & Coach“.
Beispiel 1: Eine Führungskraft bemerkt, dass ihr Team in einer Projektbesprechung zunehmend passiv wird. Statt sofort Lösungen zu präsentieren, paced sie den Zustand: „Ich sehe, wir sind gerade etwas erschöpft – vielleicht weil die letzten Tage wirklich fordernd waren.“
Dann folgt ein sanftes Leading: „Und genau deshalb lohnt es sich jetzt, gemeinsam kurz innezuhalten – und dann zu schauen, wie wir den nächsten Schritt mit neuer Klarheit setzen können.“
→ Sie benennt ehrlich den Zustand und öffnet gleichzeitig eine Richtung. Das Team fühlt sich gesehen – und ist eher bereit, wieder aktiv in die Lösungsfindung zu gehen.
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Beispiel 2: Eine Coach arbeitet mit einem Klienten, der sich festgefahren fühlt. Sie paced zuerst seinen Zustand: „Es fühlt sich vielleicht gerade an wie Stillstand – wie ein ständiger innerer Kreisverkehr.“
Dann führt sie durch eine Metapher: „Und manchmal hilft es, innerlich einfach mal eine neue Abfahrt zu nehmen – auch wenn du noch nicht weißt, wohin sie führt.“
→ Der Klient bleibt emotional abgeholt – wird aber sanft aus der Starre in Richtung Bewegung geführt.
Systemisch gesehen bedeutet Leading nicht Kontrolle, sondern Einladung zur Entwicklung.
Wer ins Leading geht, greift nicht ein ins System, sondern setzt Impulse – wohlwollend, wach und mit Achtung vor dem Selbstorganisationsprinzip des Gegenübers.
Besonders in Hierarchien oder Aufstellungen gilt:
Wer versucht, ohne Rapport zu führen, erzeugt Widerstand. Wer rapportvoll führt, öffnet das System für Transformation.
Pacing
Rapport
Zustandsmanagement
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