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Hypervigilanz

Definition Hypervigilanz (NLP):

Hypervigilanz beschreibt einen Zustand anhaltender übermäßiger Wachsamkeit, bei dem das Nervensystem ständig auf potenzielle Bedrohungen scannt – selbst in eigentlich sicheren Situationen.

Menschen mit Hypervigilanz nehmen kleinste Reize (z. B. Geräusche, Blicke, Stimmungen) als mögliche Gefahr wahr und reagieren oft mit innerer Anspannung, Misstrauen oder Fluchtimpulsen.

Hypervigilanz ist keine bewusste Entscheidung, sondern eine Schutzreaktion des Körpers, die sich infolge von Traumatisierungen – eigener oder transgenerational übernommener – entwickeln kann.

Praxisbezug Hypervigilanz (NLP):

In fast 15 Jahren Coachingarbeit bei WildWechsel zeigt sich:

Hypervigilanz tritt häufig bei Menschen auf, die unbewusst gelernt haben, dass ihre Umgebung unberechenbar oder potenziell gefährlich ist – auch wenn heute objektiv keine Bedrohung mehr besteht.

Dieses Muster entsteht häufig:

  • nach emotionalen oder körperlichen Grenzverletzungen

  • durch unvorhersehbare familiäre Systeme (z. B. Sucht, Gewalt, Trennung)

  • infolge von transgenerationaler Traumabelastung (z. B. Kriegserfahrungen in der Familie)

Symptome Hypervigilanz (NLP):

  • permanente innere Anspannung (“Nie wirklich entspannen können”)
  • Überempfindlichkeit gegenüber Sinneseindrücken (Geräusche, Blicke, Gerüche)
  • schnelles Erschrecken oder Überreagieren
  • Schwierigkeiten, Nähe oder Vertrauen aufzubauen
  • ständiges „Auf-der-Hut-Sein“, selbst in sicheren Umgebungen

 

Anwendung in NLP und Coaching:

NLP bietet zwei Ansatzebenen:

Symptomorientierte NLP-Techniken:

  • State-Management: bewusste Steuerung von Entspannungs- und Fokuszuständen

  • Submodalitätenarbeit: Sinneseindrücke gezielt entschärfen (z. B. laute Geräusche leiser machen)

  • Safe-Place-Techniken: Aufbau innerer Schutzräume und sicherer Imaginationsräume

  • Ankertechniken: Ressourcen wie Ruhe, Vertrauen oder Gelassenheit verankern

Ursächlich-aufdeckende NLP-Techniken:

  • Timeline-Arbeit: Auflösung früher Überwältigungserfahrungen

  • Core Transformation: Wandlung von Schutzprogrammen in tiefe innere Sicherheit

  • Systemische Feldarbeit: Bearbeitung transgenerational übernommener Alarmmuster

  • Systemischer Re-Imprint: Heilung verletzter kindlicher oder systemischer Anteile

Ziel ist es, zunächst „besser mit Hypervigilanz zu leben“ und dann die ursprüngliche Alarmprogrammierung zu lösen, so dass echte innere Ruhe möglich wird.

Beispiel:

Ein Klient zuckt bei jedem unerwarteten Geräusch zusammen. Im Coaching zeigt sich: In seiner Kindheit herrschte ein emotional unberechenbares Klima.

Durch Timeline-Arbeit und Core Transformation lernt sein Nervensystem, neue Erfahrungen von Sicherheit zu verankern. Er bleibt wachsam, aber nicht mehr in ständiger Alarmbereitschaft.

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Systemischer Kontext:

Systemisch gesehen ist Hypervigilanz häufig Ausdruck eines Feldes voller ungelöster Bedrohungen – auch wenn diese Bedrohungen längst vergangen sind. Sie können:

  • aus persönlicher Erfahrung stammen (biografische Traumata)

  • aus transgenerationalen Loyalitäten und Bindungen resultieren (z. B. Kinder von Kriegstraumatisierten)

Durch systemische und NLP-Methoden wird es möglich, diese alten Schutzprogramme bewusst zu würdigen und zu lösen, sodass das Nervensystem wieder in den Zustand natürlicher Ruhe und Flexibilität zurückfinden kann.

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