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Dissoziation (NLP)

Definition Dissoziation (NLP):

In der NLP-Arbeit bezeichnet Dissoziation die Fähigkeit, sich bewusst aus einer belastenden Situation innerlich herauszulösen – um sie aus der Beobachterperspektive zu betrachten.

Statt in einem Gefühl „gefangen“ zu sein, wird die Situation mit Abstand wahrgenommen: als würde man sich selbst von außen sehen – ruhig, sachlich, klar.

Dissoziation ist kein Verdrängen, sondern ein aktives Umpositionieren der Wahrnehmung, das neue Perspektiven und emotionale Entlastung ermöglicht.

Eine konkrete Anwendung der Dissoziation hörst du auch in Folge 40 des WildCast – des NLP-Coaching-Podcasts.

Anwendung Dissoziation (NLP):

Dissoziation wird gezielt eingesetzt, wenn:

  • ein Erlebnis zu emotional überflutend ist

  • innere Klarheit durch Abstand entstehen soll

  • neue Perspektiven nötig sind, um Ressourcen zu aktivieren

  • eine belastende Erinnerung entemotionalisiert werden soll

  • eine Person zu stark mit einer Rolle, einem Gefühl oder einer Meinung identifiziert ist

Dissoziation ist eine Basis-NLP-Technik in vielen NLP-Formaten, z. B. bei der Arbeit mit inneren Bildern, Timeline-Arbeit, Trauma-Entlastung oder dem Swish.

Durchführung Dissoziation (NLP):

1 Position 1: Der Träumer

Die Person versetzt sich in eine Position, wo alles möglich ist. Fragen:

  • Was willst du wirklich?
  • Was wäre, wenn alles gelänge?
  • Wie sieht deine Vision aus – groß, bunt, kühn?


2. Position 2: Der Realist

In einer zweiten Position wird geplant, strukturiert, konkretisiert. Fragen:

  • Was brauchst du, um das umzusetzen?
  • Welche Schritte führen dorthin?
  • Was ist machbar – und wie


3. Position 3: Der Kritiker

In der dritten Position prüft man aus einer distanzierten Sicht: Fragen:

  • Was könnte schiefgehen?
  • Was fehlt noch?
  • Welche Schwachstellen zeigen sich?


4. Rückkopplung & Integration

Erkenntnisse aus dem Kritiker fließen zurück zu Realist und Träumer. Ziel: Ein Plan, der inspiriert, realistisch ist und gut durchdacht. Der Zyklus kann mehrfach durchlaufen werden, bis die Idee rund ist.

Eine ausführliche Darstellung des Formats findet sich im „Großen Handbuch für den systemischen NLP-Practitioner & Coach“.

 

Beispiel Walt-Disney-Strategie (NLP):

Ein Coach arbeitet mit einem Klienten, der ein eigenes Retreat entwickeln möchte.

  • Träumer: „Ein Wochenend-Retreat im Herbst. Tiefgehend. Intuitiv. Intim. Vielleicht in meinem Elternhaus mit Blick in den Garten.“

  • Realist: „Ich brauche max. 6 Plätze. Essen organisieren. Ein Landingpage-Konzept. Vielleicht zwei Preisstufen.“

  • Konstruktiver Kritiker: „Was ist, wenn es zu persönlich wird? Was, wenn sich niemand anmeldet?“

Nach zwei Runden entsteht ein stimmiger Plan – mit Sicherheitspuffern, aber ohne die ursprüngliche Vision zu verlieren.

Das Retreat wird Realität – aus einer Vision mit Herz UND Verstand.

Systemischer Kontext:

Systemisch gesehen ermöglicht die Walt-Disney-Strategie eine innere Rollenklärung.

Oft liegen Träumer, Realist und Kritiker in Dauerkonflikt – etwa wenn der Kritiker zu früh übernimmt oder der Realist nie aus dem Konjunktiv herauskommt.

Das bewusste Trennen und Durchlaufen der Rollen erlaubt eine Entkopplung von innerem Chaos – und erzeugt Kooperation statt Reibung.

Besonders hilfreich auch für Teams, bei denen diese inneren Haltungen auf verschiedene Personen verteilt sind.

Verwandte Begriffe:

  • Zielarbeit mit NLP

  • Teile-Arbeit

  •  Future Pace

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