Dein NLPedia – das systemische NLP Lexikon von WildWechsel– für Coaches, Trainer*innen und alle, die NLP fundiert anwenden wollen
Position 2 bezeichnet im NLP die Fähigkeit, sich in eine andere Person hineinzuversetzen – emotional, gedanklich und körperlich.
Man nimmt die Situation so wahr, als schaue man aus den Augen der anderen Person, höre mit ihren Ohren und wäre in ihrem Körper, so dass man entsprechend Zugang zu den Gedanken, Gefühlen und Bedürfnissen des Gegenübers hat.
Diese Form der Einfühlung bildet die Grundlage für Mitgefühl, Kompromisse und insgesamt gelingende Beziehungsgestaltung.
Position 2 ist eine von drei zentralen Wahrnehmungspositionen im NLP (neben Position 1 und 3) und gilt als Schlüssel für empathische Verbindung und soziale Intelligenz.
Position 2 ist ein kraftvolles Werkzeug für:
✅ Empathisches Verstehen in Konflikten: Wer sich in die Lage seines Gegenübers versetzen kann, erkennt schneller, was dem anderen wirklich wichtig ist – hinter dem Vorwurf, der Sturheit oder der Rückzugsgeste. Das schafft Verbindung und öffnet Raum für Lösungen, die beide Seiten mittragen können.
✅ Deeskalation bei schwierigen Gesprächen: Gerade in angespannten Situationen hilft Position 2, sich selbst für einen Moment zurückzunehmen und zu fragen: „Wenn ich mir vorstelle, ich stecke im Körper des Anderen: Was braucht er gerade?“
Erst dieser Perspektivwechsel ebnet den Weg für einen konstruktiven Dialog.
✅ Coaching und Führung auf Augenhöhe: In der Arbeit mit Menschen ist Position 2 entscheidend. Wer führen oder begleiten will, muss verstehen, wie die Welt aus der Sicht des anderen aussieht.
Ob im Coaching, in Teams oder als Führungskraft – die empathische Perspektive hilft, gezielter zu kommunizieren, besser zu motivieren und passende Interventionen zu wählen.
✅ Systemische Aufstellungen: In Aufstellungen ist Position 2 der Moment, in dem man in die Rolle eines anderen schlüpft – sei es ein Familienmitglied, ein innerer Anteil oder eine abstrakte Instanz wie „das System“.
Man erlebt, wie es sich anfühlt, an diesem Platz zu stehen, was dort gedacht, gefühlt und wahrgenommen wird – und erhält dadurch oft tiefe Einsichten über Beziehungsdynamiken.
✅ Integration abgelehnter innerer Anteile (z. B. in Teilearbeit). In der inneren Arbeit bedeutet Position 2: Ich versetze mich in die Sichtweise eines inneren Anteils – z. B. des Kritikers, des verletzten Kindes oder des Leistungsanteils.
Erst das ermöglicht Verständnis, Aussöhnung und Transformation, wo vorher nur Ablehnung oder innerer Kampf war.
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In der systemischen NLP-Ausbildung bei WildWechsel entwickelst du die Fähigkeit, gezielt zwischen Position 1, 2 und 3 zu wechseln – für Klarheit, Verbindung und professionelle Kommunikation.
Position 2 ist besonders hilfreich, wenn es darum geht, sich in andere Menschen einzufühlen, Reaktionen besser zu verstehen und schwierige Beziehungssituationen zu klären. Sie eignet sich unter anderem für:
✅ Konfliktklärung: Durch die Perspektive des Gegenübers werden Missverständnisse sichtbar, emotionale Dynamiken verstehbar – und die Grundlage für Lösungen auf Augenhöhe geschaffen.
✅ Beziehungsarbeit: Ob im Team, in der Familie oder Partnerschaft – Position 2 hilft, Rollen, Bedürfnisse und Kommunikationsmuster zu erkennen und bewusst zu verändern.
✅ Coaching & Führung: Wer andere führen oder begleiten will, muss verstehen, wie sie sich fühlen, denken und erleben. Position 2 macht es möglich, gezielt zu unterstützen – ohne zu überfahren.
✅ Systemische Aufstellungen: Das Einnehmen der Position einer anderen Person oder Instanz schafft Zugang zu unbewussten Informationen im Feld – über Körperempfindungen, Emotionen oder Gedanken.
✅ Integration innerer Anteile: Auch in der inneren Arbeit kann Position 2 eingenommen werden: Man wird zum verletzten Kind, zum Kritiker, zur inneren Kriegerin – und versteht, warum dieser Teil sich meldet.
✅ Kommunikationsschulung: In Trainings ist Position 2 ein zentrales Element, um Perspektivübernahme, aktives Zuhören und emphatische Gesprächsführung zu entwickeln.
Ein Coach arbeitet mit einer Führungskraft, die häufig in Konflikte mit ihrem Team gerät. Die Rückmeldung ihrer Mitarbeitenden: Sie wirke kühl, unnahbar und dominant – auch wenn sie sich selbst als klar, strukturiert und engagiert wahrnimmt.
Um diese Diskrepanz zu erkunden, lädt der Coach sie ein, bewusst Position 2 einzunehmen – konkret in die Lage ihrer Mitarbeiterin Maria, mit der es zuletzt Spannungen gab.
„Setz dich einmal symbolisch auf ihren Stuhl. Stell dir vor, du bist jetzt Maria. Du siehst aus ihren Augen, du hörst mit ihren Ohren, du fühlst mit ihrem Körper. Nimm wahr: Was siehst du als Maria, wenn du deiner Chefin gegenübersitzt? Was hörst du, wenn sie den Raum betrittst? Was fühlst du, wenn deine Chefin so reagiert, wie sie es häufig tut?“
Die Führungskraft spürt: Für ihre Mitarbeiterin Maria wirkt ihr Verhalten möglicherweise kontrollierend, ungeduldig, vielleicht sogar verletzend – auch wenn es nicht so gemeint war.
Sie erkennt: Ihr Wunsch nach Effizienz und Klarheit kommt auf der anderen Seite als Kälte an – besonders bei sensibleren Teammitgliedern.
Dieser Perspektivwechsel in Position 2 schafft Verständnis für die emotionale Wirkung der eigenen Kommunikation. Gleichzeitig entsteht eine neue Handlungsoption: Klar bleiben, aber bewusster auf Beziehungsebene führen.
Position 2 ist mehr als bloßes Mitgefühl – sie ist der Zugang zu den unsichtbaren Bewegungen im Feld.
Gerade in Familien- oder Organisationssystemen hilft sie, unausgesprochene Bedürfnisse, Loyalitäten oder Bindungskonflikte zu erkennen.
Aber Achtung: Manche Menschen verbringen fast ihr ganzes Leben in Position 2 – mitfühlend, überangepasst, auf andere ausgerichtet.
Sie spüren die Welt der anderen – aber nicht mehr sich selbst. Hier braucht es dann die Rückkehr in Position 1: Klarheit, Abgrenzung, Selbstverbindung. Denn nur wer zwischen den Positionen wechseln kann, kommuniziert gesund und authentisch.
Position 3
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