Das systemische NLP Lexikon von WildWechsel– für Coaches, Trainer*innen und alle, die NLP fundiert anwenden wollen
Assoziation beschreibt im NLP den inneren Zustand, in dem eine Person ein Erlebnis aus der eigenen Perspektive wahrnimmt – mit allen Sinnen, Gefühlen und körperlichen Reaktionen.
Man ist sozusagen „in sich selbst drin“, sieht bewusst aus den eigenen Augen, hört mit den eigenen Ohren, fühlt mit dem eigenen Körper und erlebt die Situation so unmittelbar.
Assoziation ist ein zentrales Werkzeug, um Zugang zu Ressourcen, Erinnerungen oder intensiven Gefühlen und vor allem den eigenen Bedürfnissen zu schaffen.
Wie man etwas erlebt.
Man nimmt eine Situation aus der eigenen Perspektive wahr.
Man ist in der Szene drin, fühlt, hört, sieht – als wäre man wieder mittendrin.
Ziel: intensives Erleben eines Zustands oder Bedürfnisses (Ressource, Problem, Erinnerung, Zukunft).
Fokus liegt auf Sinneskanälen und emotionaler Tiefe.
Erst der Zugang zu den eigenen Bedürfnissen ermöglich das Setzen von Zielen, die wirklich zu Erfüllung führen.
Durch Assoziation kann man beispielsweise Selbstvertrauen oder Motivation aus einer früheren, erfolgreichen Situation in die Gegenwart übertragen.
Dabei spürt der Klient alle positiven Gefühle der Erfahrung intensiv und kann diese dadurch besser in das aktuelle Erleben integrieren.
In NLP-Prozessen wird Assoziation oft zusammen mit Dissoziation eingesetzt, um je nach Ziel zwischen nahen und distanzierten Perspektiven wechseln zu können und so ein flexibles emotionales Erleben zu ermöglichen.
Ein Klient wirkt angespannt und rastlos, kann aber schwer benennen, was genau ihm fehlt. Auf Nachfrage sagt er: „Ich funktioniere einfach nur noch.“
Der Coach lädt ihn ein, sich an eine Situation zu erinnern, in der er sich wirklich wohl, klar und bei sich gefühlt hat – vielleicht allein in der Natur oder bei einem echten Herzensmoment.
Der Klient schließt die Augen, atmet tief und assoziiert sich bewusst in diese Erinnerung hinein:
Über diesen inneren Zustand wird das Bedürfnis nach Rückzug und Selbstbestimmung deutlich – nicht als Kopfgedanke, sondern als gefühlte Wahrheit.
Ein paar Wochen später steht der Klient vor der Entscheidung, ob er ein weiteres Projekt im Job übernimmt. Früher hätte er reflexartig „Ja“ gesagt. Doch diesmal hält er inne – erinnert sich an den Moment im Coaching, spürt wieder in diesen Zustand hinein.
Er bemerkt, wie sich sein Körper leicht anspannt – und wie der Wunsch nach Raum und Stille sich wieder zeigt.
Statt „Ja“ sagt er: „Ich brauche einen Moment, um das zu prüfen.“
Und entscheidet sich später bewusst für ein Nein – nicht gegen das Projekt, sondern für sich selbst.
Systemisch gesehen ist Assoziation nicht nur ein innerer Zustand, sondern auch ein Zugang zur eigenen Rolle im Beziehungssystem.
Wer assoziiert ist, erlebt nicht nur sich selbst intensiver, sondern vor allem auch seine eigene Position im Kontaktfeld – z. B. als Tochter, Führungskraft oder Teil eines Teams.
Assoziation kann hilfreich sein, um blinde Flecken im eigenen Erleben aufzudecken – oder um Nähe, Präsenz und (unangemessene oder fehlende) Verantwortungsübernahme sichtbar zu machen. Sie ermöglicht eine bewusste Steuerung, um nicht in alten Mustern stecken zu bleiben.
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