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Komplexe Äquivalenz

Definition Komplexe Äquivalenz (NLP):

Die komplexe Äquivalenz ist ein Sprachmuster aus dem Meta-Modell im NLP. Sie bezeichnet das Gleichsetzen von  einer Beobachtung mit einer Bedeutung, obwohl diese vermeintliche Äquivalenz weder zwingend logisch oder kausal ist.

→ Es wird eine Bedeutung konstruiert, die – meist unbewusst – das Denken oder Verhalten einschränkt.

Formal: „X bedeutet Y.“

Anwendung Komplexe Äquivalenz (NLP):

Komplexe Äquivalenzen begegnen uns häufig im Alltag – besonders in:

  • Selbstgesprächen: „Ich wurde nicht eingeladen. Das bedeutet, dass ich bin nicht willkommen bin.“

  • Konflikten: „Sie schaut nicht hin – das heißt, sie interessiert sich nicht für mich.“

  • Beziehungen: „Du bringst mir keine Blumen mehr mit. Das heißt, dass du mich nicht mehr liebst.“

  • Beruflichen Kontexten: „Mein Kollege hat mein Konzept kritisiert – er will mich bloßstellen.“

→ Die Gleichsetzung von Beobachtung und Bedeutung geschieht schnell – und wird selten hinterfragt.

🧠 In der systemischen NLP-Practitioner-Ausbildung bei WildWechsel lernst du, solche Denkverzerrungen aufzudecken – und dir neue Perspektiven zu eröffnen.

→ Mehr Klarheit im Kopf. Mehr Freiheit im Handeln.

Hinterfragen Komplexe Äquivalenz (NLP):

So hinterfragst du im NLP eine komplexe Äquivalenz:

  1. Die Gleichsetzung erkennen:

    – Welche Beobachtung wird welcher Bedeutung gleichgestellt?

  2. Hinterfragen der Verknüpfung:

    „Bedeutet X wirklich immer Y?“

    „Gibt es Situationen, in denen X nicht Y bedeutet?“

  3. Alternative Bedeutungen finden:

    „Was könnte es noch bedeuten, dass dein Chef dich kritisiert?“

    „Welche andere Bedeutung wäre denkbar?“

  4. Neue Perspektiven aktivieren:

    „Wie würde eine Kollegin, die du schätzt, diese Situation deuten?“

    „Was würde passieren, wenn du es neutral oder wohlwollend interpretierst?“

→ Der Fokus liegt auf dem Aufbrechen der engen Bedeutungsvergabe.

 

Beispiel Komplexe Äquivalenz (NLP):

Ein Teilnehmerin sagt in der NLP-Ausbildung: „Mein Chef kritisiert mich – das heißt, er hält mich für unfähig.“

Die Trainerin fragt: „Ist das die einzige Bedeutung, die seine Kritik haben könnte?“ „Könnte es auch sein, dass er dich ernst nimmt – und dich fördern will?“ → Die Teilnehmerin erkennt: Die Kritik könnte mit ihrem Potenzial zu tun haben – nicht mit Ablehnung.

→ Die Äquivalenz wird aufgebrochen, das Gefühl von Ohnmacht wandelt sich in Handlungsspielraum.

Systemischer Kontext:

Systemisch betrachtet spiegeln komplexe Äquivalenzen oft alte Bedeutungsgewohnheiten aus Herkunftssystemen. Wer als Kind gelernt hat: „Wenn jemand laut wird, bin ich schuld“, wird ähnliche Bedeutungen auch später automatisch herstellen.

→ Die komplexe Äquivalenz wird damit zur Erinnerung an frühere, vermeintliche Beziehungslogiken – nicht an objektive Wahrheit.

Durch das Auflösen der komplexen Äquivalenz entsteht systemische Differenzierung – und die Freiheit, Situationen neu zu lesen.

Verwandte Begriffe:

  • Meta-Modell der Sprache

  • Milton-Modell

  • VAKOG

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