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Hypovigilanz beschreibt einen Zustand reduzierter Wachsamkeit und Wahrnehmung, bei dem Sinneseindrücke, Gefühle oder Gefahren nicht mehr angemessen registriert werden.
Betroffene erleben oft innere Taubheit, verlangsamte Reaktionen oder das Gefühl, abgeschnitten von sich selbst und der Umwelt zu sein.
Hypovigilanz ist – wie Hypervigilanz – eine Traumafolge: eine unbewusste Schutzreaktion des Nervensystems auf Überforderung, Bedrohung oder emotionale Überwältigung.
In fast 15 Jahren Coaching-Erfahrung bei WildWechsel zeigt sich:
Hypovigilanz tritt häufig bei Menschen auf, die wiederholt Situationen ausgesetzt waren, in denen Überleben oder emotionale Integrität nur durch Abschalten möglich war – etwa bei:
Vernachlässigung oder emotionaler Kälte in der Kindheit
andauernder Überforderung oder Missbrauch
transgenerational weitergegebenen Traumaerfahrungen
Das Nervensystem schaltet gewissermaßen auf „Sparmodus“, um Schmerz oder Überreizung auszublenden.
NLP ermöglicht bei Hypovigilanz eine behutsame Wiederverbindung mit dem eigenen Erleben – auf zwei komplementären Wegen:
Symptom-orientierte NLP-Techniken:
State-Management: Aufbau ressourcenreicher Zustände wie Neugier, Lebendigkeit, Präsenz
Submodalitätenarbeit: Sinneseindrücke sanft aktivieren und verstärken
Safe-Place-Techniken: Schaffen innerer Schutzräume für vorsichtige Öffnung
Ankertechniken: Verankerung von Momenten innerer Lebendigkeit
Ursächlich-aufdeckende Arbeit:
Timeline-Arbeit: behutsames Aufspüren und Neuverhandeln von Ursprungserfahrungen
Core Transformation: Wandlung tiefer Schutzprogramme in Vertrauen und Selbstanbindung
Reimprinting: Versorgung verletzter Anteile und Integration abgespaltener Emotionen
Systemische Feldarbeit: Auflösung von übernommenen familiären oder kollektiven Erstarrungsmustern
Ziel ist es, nicht nur die Symptome von Hypovigilanz zu bearbeiten, sondern die tieferliegenden traumatischen Wurzeln aufzulösen, sodass echte emotionale Lebendigkeit, Selbstwahrnehmung und Verbindung wieder entstehen können.
Eine Klientin beschreibt, dass sie sich „wie betäubt“ fühlt und oft nicht spürt, was sie eigentlich will oder braucht. Im Coaching wird klar: In ihrer Kindheit musste sie lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken, um Ablehnung zu vermeiden.
👉 Durch Timeline-Arbeit und Core Transformation erlebt sie nach und nach wieder Momente echter innerer Lebendigkeit. Die Hypovigilanz löst sich behutsam – das eigene Erleben wird wieder sicher und zugänglich.
Systemisch gesehen ist Hypovigilanz häufig Teil eines transgenerationalen Schutzsystems – eine Art emotionaler Pakt mit früheren Generationen, die Schmerz, Verlust oder Bedrohung selbst nicht verarbeiten konnten.
Biografisch entsteht Hypovigilanz oft dann, wenn Menschen in ihrer eigenen Lebensgeschichte immer wieder Situationen erlebt haben,
in denen Überwältigung, Ablehnung oder Vernachlässigung nur durch inneres Abschalten erträglich waren.
oder wenn emotionale Überforderung zur Gewohnheit wurde und das Nervensystem früh lernen musste, Erleben herunterzufahren.
Durch NLP und systemische Techniken können diese unsichtbaren Loyalitäten ebenso wie die biografischen Schutzmuster sanft gewürdigt und gelöst werden, so dass das Nervensystem wieder lernt, sicher, lebendig und vollständig zu leben.
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