Dein NLPedia – das systemische NLP Lexikon von WildWechsel– für Coaches, Trainer*innen und alle, die NLP fundiert anwenden wollen
„Chunking“ (von Chunk, englisch): Stück/Brocken) bezeichnet im NLP die Fähigkeit, Informationen, Erfahrungen oder Themen in größere oder kleinere Informationseinheiten (Chunks) zu gliedern.
Ziel ist es, Denkprozesse zu strukturieren, Gespräche zu lenken oder Lösungen zugänglich zu machen – je nachdem, ob es gerade um Überblick oder Detailtiefe geht.
Chunking erhöht die kognitive Flexibilität und hilft dabei, festgefahrene Muster zu lösen, die Perspektive zu wechseln, Ressourcen zugänglich zu machen oder den Kommunikationsfluss zu verbessern.
Chunking wird im Coaching, Training, in Verhandlungen oder bei der Arbeit mit Werten, Zielen und Konflikten genutzt.
Es gibt zwei Hauptformen:
Chunking Up (Vergröbern):
Das Thema wird auf eine höhere Abstraktionsebene gebracht, z. B. durch Fragen wie:
– „Wozu gehört das noch?“
– „Was ist der übergeordnete Zweck?“
– „Was ist das große Ganze dahinter?“
→ Ziel: Sinnzusammenhänge erkennen, Ressourcen aktivieren, Verbindendes auf höheren Abstraktionsebenen finden, Werte klären
Chunking Down (Verfeinern):
Das Thema wird in konkrete Bestandteile zerlegt, z. B. durch Fragen wie:
– „Was genau meinst du mit…?“
– „Was gehört da alles dazu?“
– „Was wäre ein erster kleiner Schritt?“
→ Ziel: Klarheit schaffen, Ressourcen aktivieren, Handlungsschritte definieren, Struktur bringen
Optional: Lateral Chunking (auf gleicher Ebene) – um Alternativen zu generieren.
1 Thema benennen
Der Klient bringt ein konkretes Thema oder Objekt ein – in diesem Fall: „Auto“.
2. Ziel des Chunkings klären
Möchtest du einen Überblick gewinnen (Chunking Up), Details klären (Chunking Down) oder Alternativen finden (Lateral Chunking)?
3. Chunking Up – vom Konkreten zum Allgemeinen
Ziel: Abstraktion, Sinn, übergeordnete Kategorie
Fragen:
„Wozu gehört das noch?“
„Was ist das Ziel dahinter?“
„Was ist dir daran wichtig?“
Beispiel mit Auto:
Ergebnis: Der Begriff „Auto“ wird zu einem Ausdruck eines höheren Wertes – z. B. Freiheit. Das kann für Entscheidungen oder Wertearbeit sehr hilfreich sein.
4. Chunking Down – vom Allgemeinen ins Konkrete
Ziel: Details klären, Handlungsfähigkeit gewinnen, Ressourcen aktivieren
Fragen:
„Was genau meinst du mit…?“
„Was gehört da alles dazu?“
„Wie sieht das in der Praxis aus?“
Beispiel mit Auto:
→ Kompaktwagen, elektrisch, blau
→ Navigation, Ladekabel, Versicherung, Leasingrate…
→ Probefahrt vereinbaren
Ergebnis: Das Thema wird greifbar, strukturiert und handlungsnah.
5. Lateral Chunking – auf der gleichen Ebene erweitern
Ziel: Alternativen oder neue Optionen generieren
Fragen:
„Was ist etwas Ähnliches?“
„Was könnte diese Funktion auch erfüllen?“
„Welche vergleichbaren Möglichkeiten gibt es?“
Beispiel mit Auto:
→ E-Bike, Carsharing, BahnCard 100
→ Vielleicht sogar besser als das Auto…
Ergebnis: Horizonterweiterung, neue Optionen, Perspektivwechsel.
Ein Coach fragt eine Klientin, die von „Ich fühle mich im Job überfordert“ spricht:
Chunking Down: „Woran merkst du das konkret?“ – „Was genau überfordert dich?“
→ Es zeigt sich: zu viele Meetings, mangelnde Priorisierung, ständige Erreichbarkeit.
Chunking Up: „Wozu machst du den Job eigentlich?“ – „Was ist dir dabei wirklich wichtig?“
→ Die Klientin erkennt: Es geht ihr um Sinn, Gestaltung, Wirksamkeit – nicht ums Abarbeiten.
Das führt zu einem neuen Fokus auf Selbstführung statt Reaktion.
Systemisch betrachtet hilft Chunking, das eigene Denken in Beziehung zum größeren Ganzen oder zu relevanten Teilaspekten zu bringen.
Gerade in verstrickten Systemen – z. B. Familie, Team, Organisation – ermöglicht Chunking Up eine Meta-Perspektive, während Chunking Down klare Interventionspunkte bietet.
Es unterstützt die Navigation zwischen Detail und Kontext – eine der zentralen Kompetenzen in komplexen Zusammenhängen.
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