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Absichtsrahmen (auch Intentionality Frame, Rahmen der Absicht, Intention Reframing)

Definition Absichtsrahmen (Intentionality Frame, Rahmen der Absicht oder Intention Reframing):

Der Absichtsrahmen ist ein NLP-Ansatz, das den Fokus auf die positive Absicht hinter einem Verhalten, einer Aussage oder einem Gedanken richtet – unabhängig davon, wie destruktiv oder unangemessen dieses Verhalten zunächst erscheinen mag.

Statt nach dem Was zu fragen, stellt er die Frage nach dem Wozu: „Wozu dient das Verhalten?“

Ziel Absichtsrahmen:

Ziel ist es, unbewusste Absichten bewusst zu machen, mit den eigenen Werten abzugleichen und gegebenenfalls konstruktivere Strategien zu entwickeln, um die Absicht zu erfüllen.

Dadurch entsteht innere Klarheit und gleichzeitig ein tieferes Verständnis für das gezeigte Verhalten – besonders hilfreich in der Selbstbeziehung, in Konflikten mit anderen, schwierigen Beziehungsmomenten und automatisierten Reaktionsmustern.

Typische Einsatzbereiche Absichtsrahmen:

✅ Wenn Menschen sich für ihr Verhalten verurteilen, aber den Grund nicht erkennen.

✅ Bei wiederkehrenden Mustern, die nicht zur gewünschten Wirkung führen.

✅ Zur Deeskalation in Konflikten, wenn Verständnis für das Gegenüber fehlt.

✅ In der Wertearbeit und Selbstführung, um Handlungen und innere Ausrichtung in Einklang zu bringen.

✅ In Coachings zur Stärkung von Selbstempathie und Selbstwirksamkeit.

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In der systemischen NLP-Coaching-Ausbildung bei WildWechsel zeigen wir dir, wie du mit Ansätzen wie dem Absichtsrahmen tiefgreifende Veränderung ermöglichst – ohne Kampf, sondern mit Klarheit und Mitgefühl.

Beispiel Absichtsrahmen:

Ein Klient kommt ins Coaching, weil er sich immer wieder in Meetings dabei ertappt, Kolleg*innen zu unterbrechen. Ihm ist bewusst, dass dieses Verhalten nicht gut ankommt – und trotzdem passiert es ihm immer wieder. Er beschreibt, dass er sich oft „unter Druck“ fühlt, seine Ideen schnell platzieren zu müssen, bevor andere ihm zuvorkommen.

Im Verlauf des Coachings mithilfe des Absichtsrahmens wird deutlich:

Hinter dem Verhalten steckt nicht Respektlosigkeit, sondern der Wunsch, gesehen und gehört zu werden. Der Klient hat in früheren beruflichen Situationen häufig erlebt, dass seine Beiträge übergangen wurden – daraus hat sich eine unbewusste Strategie entwickelt, sich sofort Gehör zu verschaffen, sobald sich die Gelegenheit bietet.

Durch die bewusste Auseinandersetzung mit seiner positiven Absicht (Wertschätzung, Einfluss, Sichtbarkeit) erkennt er:

„Ich will gar nicht stören – ich will nur sicherstellen, dass ich dazugehöre und wahrgenommen werde.“

Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelt er gemeinsam mit der Coach neue, angemessenere Verhaltensstrategien, die seine Absicht auf respektvolle Weise erfüllen:

✅ sich bereits vor dem Meeting innerlich sortieren und seine wichtigsten Punkte notieren,

✅ aktiv zuhören und sich Notizen machen, statt in Gedanken schon auf den eigenen Einsatz zu warten,

✅ Beiträge klar und selbstbewusst ankündigen, z. B. mit einem Satz wie: „Ich würde dazu gern noch einen Gedanken einbringen.“,

✅ bewusst kurze Pausen nutzen, um seinen Punkt einzubringen – ohne ins Wort zu fallen.

→ Die innere Absicht bleibt erhalten – aber das äußere Verhalten wird verändert.

Der Klient fühlt sich weiterhin präsent und beteiligt – und gleichzeitig wächst sein Ansehen im Team, weil er andere nicht mehr unterbricht, sondern klar, strukturiert und respektvoll kommuniziert.

Systemischer Kontext:

Im systemischen NLP wird Verhalten nie isoliert betrachtet, sondern immer im Kontext des gesamten Systems, in dem es entsteht und wirkt. Der Absichtsrahmen hilft dabei, Verhalten nicht zu verurteilen, sondern als Teil einer Dynamik zu verstehen, die oft aus Beziehungsmustern, Loyalitäten oder alten Schutzmechanismen entstanden ist.

Was wie ein „Störverhalten“ aussieht, ist häufig der individuelle Lösungsversuch eines Systems – etwa eines Teams, einer Familie oder einer inneren Struktur.

→ Der Absichtsrahmen würdigt diese Lösungsversuche, indem er die dahinterliegende Absicht sichtbar macht – ohne das Verhalten selbst gutheißen zu müssen.

Gerade in Aufstellungen oder Coachingprozessen mit inneren Anteilen zeigt sich oft:

Hinter einem Muster steckt nicht Trotz oder Egoismus, sondern ein Teil, der eine wichtige Absicht für das System übernommen hat – etwa Schutz, Verbindung oder Stabilisierung.

→ Wird diese Absicht erkannt und neu eingebettet, kann das Verhalten sich wandeln – ohne Widerstand, aber mit Sinn.

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